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Er zeigt mir Worte,
die mich tragen.
Er legt seinen Arm um mich -
nicht mit Druck,
sondern mit Güte.
Wo sein Finger zeigt,
öffnet sich Wahrheit.
Wo sein Blick ruht,
beginnt Vertrauen.
Ich darf lesen,
lernen, wachsen -
in seinem Licht.
Jesus ist mein Lehrer.
Er zeigt mir, was zählt:
Liebe, Vertrauen, Güte.
Er hilft mir, die richtigen Seiten zu finden.
Und wenn ich nicht weiterweiß,
legt er seine Hand auf meine Schulter
und sagt:
"Ich bin da. Lies weiter. Ich bin mit dir."
Gottes Pädagogik
Text: Matthäusevangelium 5, 17-26 - Einheitsübersetzung neu
17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. 18 Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. 19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. 20 Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. 21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen sein. 22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. 23 Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe! 25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist! Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. 26 Amen, ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Gottes Wort ist Licht über unseren Pfaden
Zwei Kinder gehen in die Schule. Jedes hat seinen eigenen Lehrer. Die zwei Lehrer sind so verschieden, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Der eine Lehrer begegnet dem Schulkind mit Strenge, Härte und Ungeduld. Gehorsam und Ordnung, Leistung und Disziplin sind seine obersten Prinzipien. Er setzt das Schulkind ständig unter Zeit- und Leistungsdruck. Es soll in immer kürzerer Zeit immer noch größere Leistungen erbringen. Um es zum Lernen anzuspornen, droht er dem Schulkind schlechte Noten und das Sitzenbleiben an und verhängt Strafen. Nie lobt er das Schulkind, sondern nennt es häufig einen nichtsnutzigen Faulpelz. Das Kind geht jeden Tag widerwillig und mit großer Angst zur Schule. Es empfindet den Lehrer wie einen Gegner und Feind und hasst ihn. Der Lehrer macht das Schulkind ganz krank. Bis zum Ende der Schulzeit setzt sich in dem Schulkind die Überzeugung fest, zu allem zu dumm und nichts wert zu sein.
Der andere Lehrer geht auf sein Schulkind mit Freundlichkeit und Güte, mit Verständnis und Geduld zu. Immer hält er daran fest, dass das Schulkind hochbegabt ist, und er sieht seine Aufgabe darin, das Kind dabei zu fördern, dass alle seine Begabungen langsam wachsen und sich entwickeln können. Nie setzt er das Schulkind unter Druck, sondern lässt ihm das Lerntempo selbst bestimmen und gibt ihm die Zeit, die es braucht, um etwas zu verstehen und zu begreifen. Er belastet das Schulkind nicht mit Noten, stattdessen schenkt er ihm viel Lob, Wertschätzung und Anerkennung. Dem Schulkind bereitet das Lernen großes Vergnügen. Es geht jeden Tag mit Freude zur Schule. In seinem Lehrer sieht es einen guten Freund. Am Ende der Schulzeit verlässt dieses Schulkind hochbegabt die Schule und hört sein Leben lang nicht auf, mit Begeisterung zu lernen und sich zu bilden und zu entfalten.
Der erste Lehrer hat viel gemeinsam mit den Schriftgelehrten und Pharisäern zu den Zeiten Jesu und mit den ihnen Gleichgesinnten bis heute. Jesus sagte einmal sinngemäß über sie: Sie setzen die Menschen unter Druck und bürden ihnen unerträgliche Lasten auf, indem sie von ihnen engherzig und stur, streng und ungeduldig, hart und ohne Rücksichtnahme jetzt und auf der Stelle die Einhaltung aller religiösen Gebote und Verbote verlangen.
Der zweite Lehrer hat viel gemeinsam mit dem Lehrer Jesus, und die Pädagogik des zweiten Lehrers viel gemeinsam mit der Pädagogik Gottes. Der Lehrer Jesus lehrt uns - seine Schülerinnen und Schüler - die Lernziele Gottes, all das, was wir lernen müssen, um an unser ewiges Ziel - die Fülle und Vollendung des Lebens - zu kommen. Er schenkt uns Zeit und Geduld, diese Ziele kennenzulernen, zu verstehen und leben zu lernen. Er lässt uns langsam lernen, wachsen, reifen und uns entfalten. Er droht uns nicht mit Strafen und bitteren Konsequenzen, sondern glaubt an uns, schenkt uns volles Vertrauen und seine bedingungslos bejahende Zuwendung. Er ist der Lehrer, der behutsam und achtsam, schonungsvoll und sanft, rücksichtsvoll und wertschätzend mit uns geht auf allen unseren Lernwegen. Um es mit einem alten biblischen Bildwort zu sagen: „Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus.”
Der Lehrer Jesus hat uns in seiner großen Rede auf dem Berg - der sogenannten Bergpredigt - die Lernziele zur Kenntnis gebracht, die Gott uns steckt. Der Verfasser des Matthäusevangeliums überliefert sie uns in den Kapiteln 5 - 7.
Dieses Evangelium ist ein Teil der großen Rede Jesu auf dem Berg.