Festes Fundament

Matthäusevangelium 24, 29-51

Kommentar

Ob das Ende der Welt einmal kommt, und wann und wie das sein wird, darüber stellen wir keine Vermutungen an und damit beschäftigen wir uns nicht. Denn kein Mensch kann das wissen und vorhersagen. Nur einer weiß es: der treue und gute Gott, der alles weiß und alles in seinen guten Händen hält. Ihm überlassen wir, wie er es fügt und lenkt. Ihm vertrauen wir, dass er alles so geschehen lässt, wie es für uns am besten ist. Wir sind voll froher Erwartung und lassen uns überraschen, was er für uns bereithält. Wir lassen uns fallen in seine Vorsehung, in seine Gedanken und Wege und sind zuversichtlich, dass er für den guten Ausgang der Geschichte unseres Lebens sorgt.

In diesem Evangelium geht es unserer Ansicht nach auch gar nicht um die Frage des Weltendes. Jesu Gute Nachricht beinhaltet keine Spekulationen über das, was einmal sein wird, sondern bezieht sich auf unser Leben jetzt. Jesus ist der Lehrer unseres Lebens. Er hilft uns wie sonst keiner, dass unser Leben gelingt. Seine Absicht und sein Ziel ist es, dass Gottes Reich schon jetzt anbricht in unserem Leben und nicht irgendwann später einmal.

Wir sind überzeugt: Jesus verbreitet mit seinen Worten niemals Angst und schreckt uns nicht und schüchtert uns nicht ein. Sondern im Gegenteil: Er nimmt uns die Angst und sagt uns immer wieder aufs Neue: Fürchtet euch nicht! Habt keine Angst! Angst einjagen und in Angst und Schrecken versetzen - das tun nur Menschen, Gott aber nie. Angst machen ist kein charakteristisches Merkmal des Reiches Gottes.

Der auferstandene Jesus ist uns nicht fern, sondern ganz nahe. Er ist mit uns auf allen Wegen unseres Lebens. Er ist in uns mit seiner Kraft und Herrlichkeit und schenkt uns sicheren Halt. Wenn sich in unserem Leben die Sonne zu verfinstern scheint, wenn es dunkel wird in unserer Seele, wenn wir in den finsteren Abgrund zu stürzen meinen, wenn es ganz danach aussieht, dass wir zum Scheitern verurteilt und alle unsere Möglichkeiten verloren sind, wenn der Boden unter unseren Füßen schwankt und unsere eigene Welt unterzugehen droht, ER IST DA. Wir können uns auf ihn verlassen und uns an ihn klammern und uns in unserer Ohnmacht an ihm festhalten. In unserer Welt ist alles wankend und brüchig. Niemand und nichts in dieser Welt kann uns bleibende Sicherheit vermitteln. Nur einer bleibt und steht fest: Jesus. Er ist der tragende Grund für alle Fälle.

Das ist für uns die Kernaussage dieses Evangeliums: Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber Jesu Worte keinesfalls werden vergehen. In unserer tiefsten Traurigkeit, in unseren größten Sorgen und im schwersten Leid finden wir in Jesus Geborgenheit, Schutz und Sicherheit.

Darin sehen wir auch, was das Evangelium unter Wachsam sein versteht: sich nicht in falscher Sicherheit an die Dinge dieser Welt und an Menschen zu binden, die nicht halten können, was sie versprechen, sondern unser Leben auf das wahrhaft tragfähige Fundament zu stellen: auf Jesus.

Danke, Jesus, dass du die Grundfeste unseres Lebens bist und niemanden ins Verderben fallen lässt.
Danke, Jesus, dass wir uns an dir festhalten dürfen in den Stürmen und Beben unseres Lebens.