Senfkorn und Senfstaude
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Ein winziges Korn.
Fast unsichtbar.
In der Hand verloren.
In der Erde vergessen.
Doch in ihm:
eine Kraft,
die wachsen will.
Die still beginnt,
doch nicht klein bleibt.
Du, Gott,
säst nicht mit Lärm,
sondern mit Hoffnung.
Nicht mit Macht,
sondern mit Vertrauen.
Lass auch in mir wachsen,
was du längst in mich hineingelegt hast.

Reich Gottes - ein Wachstumsprozess

Text: Matthäusevangelium 13, 31–32 - Übersetzung: Hoffnung für alle

31 Jesus erzählte ein weiteres Gleichnis: 'Mit Gottes himmlischem Reich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf sein Feld sät. 32 Es ist zwar das kleinste von allen Samenkörnern, aber wenn es aufgeht und wächst, wird es größer als andere Sträucher. Ja, es wird zu einem Baum, auf den die Vögel fliegen, um in seinen Zweigen ihre Nester zu bauen.'

Worte des Lebens für uns

Ein winziges Samenkorn (1-2 mm Durchmesser). Kaum zu sehen. Aber in ihm steckt Energie. Es bricht auf. Es wächst. Und schließlich wird es zur Senfstaude mit bis zu drei Metern Höhe. Nicht über Nacht. Sondern mit der Zeit. So ist das Reich Gottes.

Jesus verwendet das Bild von einem Senfkorn. Es ist winzig. In der Antike war es ein geflügeltes Wort für das Allerkleinste. Und doch sagt Jesus: So beginnt das Himmelreich. Was für ein Bild! Kein Palast. Kein Heer. Kein Feuerwerk. Kein Pomp. Sondern ein Körnchen, das man fast übersehen könnte. Und das bedeutet: Gott beginnt seine Geschichte mit uns nicht in der Stärke, sondern in der Schwäche. Nicht im Lauten, sondern im Leisen. Nicht im Glanz, sondern im Verborgenen. Wer hätte gedacht, dass aus diesem winzigen Korn ein bis zu drei Metern hohe Staude wächst? Dass darin Vögel nisten? Dass daraus ein Ort des Schutzes und der Gemeinschaft wird?

Das Reich Gottes beginnt klein und unscheinbar. Es beginnt mit einem freundlichen Blick, mit einem guten Wort. Einer helfenden Geste. Einer heilenden Berührung.

Manchmal denke ich, wieviel Großes und Schönes tagtäglich in der kleinen und großen Welt geschieht, von dem selten gesprochen wird, von dem Medienleute kaum berichten. Wieviel Liebe, Geborgenheit und Nestwärme wird Kindern von klein auf geschenkt von Müttern und Vätern! Wieviel unzähliges Gutes geschieht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen tagtäglich durch Schwestern, Pfleger, Ärzte und Therapeuten! Wieviele Menschen setzen sich tagtäglich ein für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung! Wieviele Menschen arbeiten tagtäglich weltweit in der Entwicklungshilfe! Wieviel Großartiges passiert im Verborgenen durch Menschen, deren Namen nie erwähnt und bekanntgegeben, und die nie 'vor den Vorhang geholt' werden! Das sind lebendige Beispiele, wo das Reich Gottes blüht und gedeiht und wunderbare Früchte trägt.