Keine Anklage und kein Schuldspruch im Reich Gottes, sondern bedingungslose Vergebung

Text: Lukasevangelium 17, 3b-4 - Übersetzung: Hoffnung für alle

3b Wenn dein Bruder Schuld auf sich geladen hat, dann weise ihn zurecht. Bereut er sein Handeln, dann vergib ihm! 4 Und wenn er dir siebenmal am Tag Unrecht tut und dich immer wieder um Vergebung bittet: Vergib ihm!

Gottes Licht ist Liebesbotschaft für uns

Die Handlung des Filmes 'Rhesus negativ' spielt in einer Geburtsklinik. Frau Gerber liegt in Geburtswehen. Der Arzt klärt sie auf, dass sie Blut mit Rhesusfaktor negativ habe. Weil das Blut ihres Mannes den gleichen Rhesusfaktor hat, bestehe kein Anlass zur Sorge. Hätte das Blut beider Elternteile verschiedene Rhesusfaktoren, könnte dies beim Kind zu Blutunverträglichkeit führen und es müsste sofort nach der Entbindung ein Blutaustausch durchgeführt werden. Mit dieser Information lässt sich Frau Gerber nicht beruhigen. Das Kind, das demnächst geboren wird, ist nämlich nicht von ihrem Mann, sondern von einem Freund ihres Mannes. Sie hat ihrem Mann den Ehebruch bis heute verschwiegen. Sie vertraut sich der Stationsschwester an und möchte auf der Stelle zu ihrem Mann, der sich im Warteraum befindet. Jetzt sofort will sie ihr Gewissen erleichtern und ihrem Mann die Wahrheit sagen. Das erlaubt der Arzt nicht. So schreibt Frau Gerber auf einen Zettel und ersucht die Stationsschwester, diesen ihrem Mann zu bringen. Ohne ihn zu lesen, zerreißt Herr Gerber den Zettel. Zur Dimplomschwester sagt er: 'Wissen Sie, was auf dem Zettel steht?' Sie nickt. Und Herr Gerber fügt hinzu: 'Ich auch.' 'Sind Sie sicher, was Ihre Frau Ihnen mitteilen will?' fragt die Schwester. Er erwidert: 'Sagen Sie bitte meiner Frau, es ist alles in Ordnung. Sie soll sich keine Sorgen machen.' 'Seit wann wissen Sie es?', erkundigt sich die Schwester. 'Seit ich sehe, wie sich meine Frau unruhig herumquält. Und seit mein Freund nicht mehr zum Kartenspiel kommt', antwortet Herr Gerber. 'Und Sie, Sie haben nichts gesagt? Nie gefragt?', will die Schwester wissen. Seelenruhig antwortet Herr Gerber: 'Zu fragen war nichts, ich wusste es ja. Zu sagen auch nichts, solange sie es mir nicht sagte. Ich liebe sie nämlich.'

Herr Gerber verlangt von seiner Frau keine Entschuldigung, keine Vergebungsbitte und keine Reue. Er hat sie von vornherein nicht angeklagt, sondern ihr von vornherein vergeben. Denn er liebt seine Frau.

Von Herrn Gerber lerne ich. Wie er handelt, handelt Jesus. Wie Jesus handelt, handelt Gott. 'Wer mich sieht, sieht den Vater', sagt Jesus.

Und mir persönlich sagt Jesus: 'Lerne von mir und durch mich und lerne von meinem Abba-Gott und durch ihn. Und handle genauso!'