Innerer Dialog mit Jesus
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Ein Großunternehmer -
Industriemagnat, Wirtschaftsboss -
sitzt an einem schlichten Holztisch.
Der Raum um ihn herum ist ruhig.
Kein Telefon, das klingelt.
Kein Bildschirm, der Zahlen verlangt.
Kein Mitarbeiter, der Entscheidungen braucht.
Zum ersten Mal seit Langem
ist der Mann nicht von Erwartungen umgeben,
sondern von Stille.

Vor ihm liegt eine geöffnete Bibel -
nicht wie ein Dekorationsstück,
nicht wie ein Symbol, sondern wie eine Frage.
Wie ein Spiegel. Wie ein Gegenüber.

Er stützt sein Gesicht mit der Hand,
als würde er in diesem Moment spüren,
wie schwer sein Leben geworden ist,
das immer nur nach vorne drängt,
immer höher, immer weiter.

In der Stille
tritt ein Wort der Bibel in sein Herz.
'Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.'

Er spürt auf einmal,
wie sehr sein Herz sich verausgabt hat.
Wie es sich an Erfolge gebunden hat,
die immer wieder neu verteidigt werden mussten.
Wie es abhängig wurde von Anerkennung,
die nie lange hielt.
Wie es sich verstrickte in Sorgen,
die wuchsen, je mehr er hatte.

Während das Licht
die Seiten der Bibel berührt,
als wüsste es genau,
wo es hinfallen soll,
breitet sich in ihm ein Gedanke aus:
Dein Wert steht nicht in Zahlen.
Und ein innerer 'Herr',
der nie zufrieden ist,
kann dich niemals frei machen.

Innerer Dialog mit Jesus

Text: Matthäusevangelium 6, 19–21 und 24 - Übersetzung dem griechischen Urtext nahe

19 Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß (sie) vernichtet und wo Diebe durchgraben und stehlen! 20 Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Fraß (sie) vernichtet und wo Diebe nicht einbrechen und nicht stehlen! 21 Denn wo dein Schatz ist, dort wird auch dein Herz sein. 24 Niemand kann zwei Herren dienen; entweder nämlich wird er den einen hassen, und den anderen wird er lieben, oder an einen wird er sich anhängen, und den anderen wird er verachten; ihr könnt nicht Gott und Mammon dienen.

Innerer Dialog

Mensch:
'Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.' Jesus, dieses Wort kommt mir unbequem. Ich spüre, wie viel Wahrheit darin liegt - und wie sehr ich mich davor drücke, sie zuzulassen.

Jesus:
Warum fürchtest du dich vor der Wahrheit?

Mensch:
Weil sie mir zeigt, wie gebunden ich bin. An Erfolg. An Anerkennung. An Kontrolle. An das Gefühl, etwas wert zu sein, wenn ich etwas erreiche. Ich merke, wie viel in mir davon abhängt - und wie wenig Freiheit darin liegt.

Jesus:
Du hast sehr viel getragen. Mehr, als ein Herz tragen kann.

Mensch:
Man erwartet es von mir. Die Ergebnisse, die Entscheidungen, die Stärke. Ich habe immer geglaubt, ich müsste derjenige sein, der alles zusammenhält.

Jesus:
Und wenn du dich einmal halten lässt?

Mensch:
Das klingt schön - und zugleich unheimlich. Was bleibt von mir übrig, wenn ich nicht mehr alles kontrolliere? Wer bin ich, wenn ich nicht der Erfolgreiche bin? Wenn ich nicht mehr über das definiert werde, was ich geschafft habe?

Jesus:
Du bist mehr als deine Erfolge. Mehr als deine Rolle. Mehr als deine Bilanz. Du bist einer, den ich beim Namen rufe. Nicht, weil du etwas leistest - sondern weil du mir gehörst.

Mensch:
Ich habe mein Leben lang versucht, beiden zu dienen: dir und dem Erfolg. Ein bisschen Glauben, ein bisschen Sicherheit. Aber in Wahrheit hat der Erfolg immer lautere Forderungen gestellt.

Jesus:
Mammon kennt keine Ruhe. Er verlangt ständig mehr - und gibt dir keine Gewissheit zurück. Du hast viel gewonnen. Aber wie oft hast du deine eigene Ruhe verloren?

Mensch:
Oft. Ich bin müde, Jesus. Müde vom Antreiben, vom Vergleichen, vom Kämpfen, vom Festhalten. Müde davon, immer stark sein zu müssen. Müde davon, mich selbst zu rechtfertigen.

Jesus:
Dann lass los.

Mensch:
So einfach?

Jesus:
Loslassen ist nie einfach. Aber es beginnt mit einem Schritt: Richte deinen Blick auf mich. Nicht auf das, was dich hält oder bedrängt. Nicht auf das, was du sichern willst.
Auf mich.

Mensch:
Und was geschieht dann?

Jesus:
Dann wird dein Herz hell. Langsam. Unaufdringlich. Wie ein Morgenlicht, das sich ausbreitet. Und du wirst merken: dein Wert war immer schon da. Er lag nie in dem, was du erreicht hast. Er lag in meiner Liebe zu dir.

Mensch:
Ich weiß nicht, ob ich das sofort glauben kann.

Jesus:
Du musst nicht sofort alles glauben. Aber du kannst anfangen zu vertrauen. Einen Atemzug lang. Einen Gedanken lang. Einen kleinen Schritt lang.

Mensch:
Und wenn ich zurückfalle? Wenn ich wieder den alten Mustern folge?

Jesus:
Dann rufe ich dich wieder. Nicht um dich zu tadeln - sondern um dir den Weg zur Freiheit neu zu zeigen. Ich gebe dich nicht auf.

Mensch:
Jesus ... hilf mir, einen neuen Schatz zu finden. Einen, der mich nicht gefangen nimmt, sondern frei macht.

Jesus:
Heb deinen Blick. Ich bin hier. Und mein Schatz bist du.