Freudenbotschaft für alle Geschöpfe

Text: Markusevangelium 16, 9-20 - Einheitsübersetzung neu

Als Jesus am frühen Morgen des ersten Wochentages auferstanden war, erschien er zuerst Maria aus Magdala, aus der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Sie ging und berichtete es denen, die mit ihm zusammengewesen waren und die nun klagten und weinten. Als sie hörten, er lebe und sei von ihr gesehen worden, glaubten sie es nicht. Darauf erschien er in einer anderen Gestalt zweien von ihnen, als sie unterwegs waren und aufs Land gehen wollten. Auch sie gingen und berichteten es den anderen und auch ihnen glaubte man nicht. Später erschien Jesus den Elf selbst, als sie bei Tisch waren; er tadelte ihren Unglauben und ihre Verstocktheit, weil sie denen nicht glaubten, die ihn nach seiner Auferstehung gesehen hatten. Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und verkündeten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte das Wort durch die Zeichen, die es begleiteten.

Gottes Wort bringt uns Hoffnung und Zukunft

Dieses Wort gibt Jesus seinen Schüler:innen zu allen Zeiten mit auf den Weg: "Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!"

Liebes Flüchtlingskind, lieber Nichtsesshafter und alle Menschen aller Rassen und Völker, lieber Einzeller, liebe Schlange, liebe Krähe, liebes Krokodil und alle Tiere der Erde, der Luft und des Wassers, liebe Brennnessel, liebe Distel, liebes Moos und alle kleinen und großen Pflanzen, lieber Atomkern, liebes Molekül, lieber Wassertropfen, lieber Sonnenstrahl, lieber Stein, lieber Planet Erde und alle Wesen im ganzen Universum, ich verkünde euch große Freude:

Gott ist unser aller liebender Abba, unser Papa und Vati. Wir alle sind seine Kinder und miteinander sind wir Geschwister in seiner Gottesfamilie. In seiner Familie gibt es kein Oben und Unten, keiner ist herausgehoben und keine ist unterstellt.

Jedem und jeder von uns ist von Gott Einmaligkeit geschenkt, gleicher Wert, gleiche Würde und einzigartige Schönheit. Wir alle - jede und jeder auf seine Weise - sind einmalige Bilder, Erscheinungsformen und Verkörperungen Gottes. Wir alle widerspiegeln Gottes Vielfalt und Buntheit.

Gott hat uns alle grenzenlos lieb. Keinen mehr und keine weniger. Nichts und niemand ist Gottes Lieblingskind oder Stiefkind. Wir alle wohnen im Haus der Liebe Gottes, in seinem liebenden Herzen, aus dem nur Liebe strömt, nichts als Liebe.

Uns alle hat Gott aus Liebe geschaffen, aus reiner Liebe. Jeden Augenblick trägt und erhält er unser Sein und Leben und lässt nichts und niemanden aus seiner Hand fallen. Dafür verlangt er von uns keine Gegenleistungen.

Wir alle sind vom Gottesgeist belebt und beseelt. Keine Sekunde könnte unser Sein und Leben ohne ihn bestehen. Er ist innig in jeder und jedem von uns.

Alle sind wir für den Himmel bestimmt, für das Sein und Leben in der ewigen Freude und Herrlichkeit Gottes. Im Hier und im Jetzt schon.

Gott hat unser Sein und Leben nicht von vornherein vollendet, sondern dem Werden, der Entwicklung und Entfaltung anvertraut. Er lässt uns wachsen und reifen und voneinander lernen.

Gott ist unser liebender Begleiter auf unserem Entwicklungsweg. Durch Jesu Denken, Reden und Handeln lehrt er uns zu sein, zu leben und einander zu lieben. Das ist unser wichtigster, erfüllendster und schönster Lerninhalt.

Liebe Mitgeschöpfe, mein Leben lang bin ich am Lernen euch zu schätzen, zu achten, zu ehren und euch zu lieben