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Das Goldene Kalb
Das Goldene Kalb - einst in der Wüste, heute in der Wirtschaft
Sie strecken die Hände aus - nicht nach Gerechtigkeit, nicht nach Wahrheit, nicht nach dem lebendigen Gott.
Sie beten an: Glanz aus Metall, Symbole des Marktes: Euro, Dollar.
Das Kalb ist stumm, aber glänzend. Es verspricht Sicherheit, Einfluss, Wachstum -
und verschlingt dabei Zeit, Frieden, Menschlichkeit.
So tanzen sie wieder um das Werk ihrer eigenen Hände.
Wie einst am Sinai vergessen sie, wer sie befreit hat.
Das Bild fragt:
Wer ist dein Gott?
Was erhebst du auf den Sockel deines Lebens?
Das goldene Kalb - die Religion des Marktes
Es steht da. Glänzend, erhoben auf einem Sockel aus Stein.
Ein Kalb aus Gold - Sinnbild uralter Geschichten, aber zugleich erschreckend aktuell.
Auf seiner Flanke prangen keine kultischen Zeichen, keine Runen oder Tierbilder -
sondern: € und $. Die Zeichen unserer Zeit. Die Symbole einer Weltmacht ohne Gesicht: Geld.
Die Menschen stehen um dieses Kalb.
Sie jubeln, sie reißen die Arme empor.
Sie beten - auch wenn sie es vielleicht nicht so nennen würden.
Denn Anbetung heißt: was du erhebst, was du bewunderst, was du fürchtest zu verlieren.
Und so wird aus Wirtschaft eine Liturgie, aus Konsum ein Sakrament, aus Reichtum eine Religion.
Vom Berg Sinai in die Gegenwart
Die Geschichte vom goldenen Kalb in der Bibel ist keine archäologische Episode,
sondern eine bleibende Menschheitsdiagnose:
Wenn wir Gott nicht mehr sehen, wenn er uns zu fern scheint,
dann basteln wir uns etwas Eigenes - fassbar, sichtbar, glänzend.
Damals war es ein Kalb aus Gold - Symbol für Fruchtbarkeit, Sicherheit, Macht.
Heute ist es nicht anders.
Nur die Namen haben sich geändert: Börse. Aktienkurs. Wachstum.
Wir tanzen nicht mehr im Staub der Wüste, sondern in den Hallen der Banken,
auf den Fluren der Konzerne, vor den Bildschirmen der digitalen Tempel.