Krankes und gesundes Auge
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Auf die Einstellung kommt es an - Der Blickwinkel ist entscheidend

Text: Matthäusevangelium 6, 22–23 - Übersetzung dem griechischen Urtext nahe

22 Die Lampe des Leibes ist das Auge. Wenn also dein Auge gesund ist, wird dein ganzer Leib voller Licht sein; 23 wenn aber dein Auge krank ist, wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn also das Licht in dir Finsternis ist, wie groß ist die Finsternis!

Gottes Wort macht unser Leben licht

Zwei Fotoapparate kommen miteinander ins Gespräch. Der eine fragt den anderen: 'Sag einmal, wie machst du das? Deine Bilder sind immer gestochen scharf, so hell, so gut belichtet, so klar. Wie gelingt dir das?' Der andere lächelt und sagt: 'Das kommt auf die Einstellung drauf an!'

Jesus sagt im Matthäusevangelium: 'Die Lampe des Leibes ist das Auge. Wenn also dein Auge gesund ist, wird dein ganzer Leib voller Licht sein; wenn aber dein Auge krank ist, wird dein ganzer Leib finster sein.' Ein Satz, der wie ein kurzer Lichtstrahl wirkt - aber er reicht tief. Jesus spricht über die innere Einstellung. Er spricht über den Blick, mit dem wir die Welt und uns selbst anschauen. Denn mehr als alles andere entscheidet unser Blick darüber, wie hell oder dunkel unser Leben ist.

Stell dir vor, in deinem Inneren steckt eine Kamera. Jeden Tag macht sie viele Bilder: von dem, was du siehst, und von dem, wie du es siehst. Die Kamera selbst lässt sich nicht abschalten. Aber ihre Einstellungen lassen sich verändern.

Ein Mensch, dessen innere Kamera ständig auf 'Unterbelichtung' steht, wird die Welt grau sehen - selbst dann, wenn sie bunt ist. Ein Mensch, der auf 'Überbelichtung' gestellt ist - der sein Leben nur durch strahlend künstliches Licht betrachten will - wird nie die echten Tiefen erkennen. Ein Mensch, der immer nur heranzoomt auf die Fehler, Macken und Probleme, wird irgendwann glauben, es gebe nur das. Wer hingegen auf 'Weitwinkel' stellt, entdeckt plötzlich Zusammenhänge, Schönheit, Überraschungen. Jesus sagt: 'Wenn dein Blick klar ist, wird dein Leben hell.'

Warum wird unser Auge manchmal finster? Weil wir die Einstellungen unserer inneren Kamera oft nicht bewusst setzen - sie werden gesetzt: von Sorgen, von Angst, von Konkurrenzdenken, von verletzten Erwartungen, oder von der Fixierung auf Besitz und Erfolg, von der Jesus im direkten Kontext spricht. Dort heißt es: 'Niemand kann zwei Herren dienen.' Man kann nicht Gott vertrauen und gleichzeitig sein Leben auf eine andere Macht bauen - auf Geld, Sicherheit, Selbstoptimierung. Solche Kräfte stellen die Kamera ein - und sie tun es meist so, dass wir das Dunkle größer sehen als das Helle.

Jesus ruft uns im Herzen zu: 'Stell deine Kamera neu ein.' Nicht alles, was vor deine Linse kommt, muss dein Bild bestimmen. Du darfst prüfen: Was schaue ich an? Worauf richte ich meinen Fokus? Von welchem Gedanken lasse ich mich belichten? Jesus sagt: 'Wenn dein Auge lauter ist ...' Das griechische Wort bedeutet auch: 'ungeteilt', 'klar entschieden'. Ein Herz, das sich an Gott orientiert, lässt nicht zu, dass Angst und Misstrauen die Belichtung bestimmen.

Manchmal müssen wir bewusst ins Licht gehen. Dorthin, wo Güte ist, wo Hoffnung ist, wo Liebe ist. Dorthin, wo Menschen uns gut tun. Wo wir atmen können. Wo etwas Helles uns trifft - wie ein Sonnenstrahl, der in eine dunkle Kammer fällt.

Jesus macht uns keinen Vorwurf, dass unser Auge manchmal trüb ist. Er lädt uns ein. Er lädt uns in eine andere Belichtung ein. Vielleicht sieht dein inneres Bild gerade verschwommen aus. Vielleicht ist die Einstellung auf 'Sorge' fixiert. Vielleicht ist der ISO-Wert deiner Seele so hoch gedreht, dass alles rauscht. Vielleicht ist dein Zoom fixiert auf das, was dich verletzt hat. Dann sagt Jesus: 'Komm. Stell dich in mein Licht. Ich mache dein Auge klar.' Er nimmt uns nicht die Verantwortung ab - aber er schenkt uns das Licht, in dem Klarheit überhaupt erst möglich wird.

Der eine Fotoapparat bleibt noch lange nachdenklich stehen. Er probiert an seinen Rädern, drückt auf seine Tasten, stellt scharf, verändert Blende und Fokus. Dann schaut er wieder auf seinen Kollegen und sagt: 'Weißt du was? Ich glaube, ich beginne zu verstehen. Es geht gar nicht zuerst um die Motive, sondern um die Einstellung.' Und der andere antwortet: 'Genau. Das Motiv kann noch so schwierig sein - mit der richtigen Einstellung kann es trotzdem ein helles Bild werden.'