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Oben:
Ein Koffer voller Geldscheine und Goldmünzen -
ein Symbol für Reichtum, Besitz, materiellen Überfluss.
Er steht für das, was Menschen oft mit Erfolg,
Sicherheit und Macht verbinden.
Zugleich legt das Bild nahe:
dieses 'Haben' kann verschlossen, bewacht, verteidigt werden -
es bleibt äußerlich und vergänglich.
Mitte:
Ein roter Teppich, flankiert von goldenen Absperrungen,
die ins Licht führen.
Er symbolisiert Ruhm, Bewunderung, Anerkennung.
Hier geht es nicht um Geld,
sondern um das Bedürfnis gesehen,
gefeiert, beklatscht zu werden.
Das gleißende Scheinwerferlicht am Ende des Teppichs
lenkt die Aufmerksamkeit nach vorne, ins Rampenlicht -
und macht zugleich spürbar, dass Ruhm etwas ist,
das immer vom Blick der anderen lebt.
Unten:
Ein Schachbrett, auf dem nur eine Figur steht: der König.
In einem warmen Sonnenlicht
scheint er allein im Zentrum der Macht zu stehen.
Doch gerade diese Einsamkeit betont die Ambivalenz:
Macht erhebt, konzentriert, stellt in die Mitte -
aber sie isoliert auch.
Die Strahlen, die auf ihn fallen,
sind zugleich Krone und Bürde.
Was bleibt, wenn alles vergeht ?
Text: Matthäusevangelium 4, 1–11 - Übersetzung: Das Buch
1 Direkt danach führte Gottes Geist Jesus hinauf in die Wüstengegend. Dort warteten Prüfungen auf ihn, die der teuflische Zerstörer für ihn ausgedacht hatte. 2 Vierzig Tage und vierzig Nächte lang verzichtete Jesus auf Nahrung. Am Ende dieser Zeit bekam er großen Hunger. 3 Da kam der Versucher aus seinem Hinterhalt hervor und forderte ihn heraus: 'Wenn du wirklich der Sohn Gottes bist, dann sag doch einfach, dass sich diese Steine in Brot verwandeln sollen!' 4 Doch Jesus gab ihm die Antwort: 'Im Buch Gottes steht geschrieben: Ein Mensch kann nicht allein von Nahrung leben. In Wirklichkeit ist er ganz abhängig davon, dass Gott sein lebendig machendes Wort ausspricht! 5 Daraufhin versetzte ihn der Zerstörer mitten in die heilige Stadt, nach Jerusalem. Er stellte ihn ganz oben auf den Tempel 6 und forderte ihn heraus: 'Wenn du der Sohn Gottes bist, dann stürz dich doch hinunter! Denn schließlich steht im Buch Gottes: Er wird seine Engel damit beauftragen, auf dich aufzupassen. Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit du ja nicht mit deinem Fuß auf einem Stein aufstößt!' 7 Doch Jesus erklärte ihm: 'Es steht noch mehr in Gottes Buch, und zwar: Du sollst auf keinen Fall versuchen, den Herrn, der ja dein Gott ist, zu irgendetwas zu zwingen!' 8 Noch einmal entführte der Zerstörer ihn, diesmal auf einen sehr hohen Berg. Von dort aus zeigte er ihm alle Königreiche der ganzen Welt, ihre ganze Macht und Schönheit. 9 Dann sagte er zu ihm: 'Ich werde dir das alles geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest!' 10 Doch sofort sagte Jesus: 'Hau ab, du Satan! Denn in Gottes Buch steht: Du sollst einzig und allein den Herrn, deinen Gott, anbeten. Ihm allein sollst du deine Verehrung zukommen lassen!' 11 Danach ließ der Zerstörer endlich Jesus in Ruhe. Stattdessen kamen die himmlischen Gottesboten zu ihm und versorgten ihn.
Tiefenpsychologische Deutung
1. Das Bild des Geldkoffers - Die Sehnsucht nach Sicherheit
Tiefenpsychologisch steht der Koffer voller Geld und Goldmünzen für das Grundbedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle. Besitz gibt dem Ich das
Gefühl, sich gegen Unsicherheit, Mangel und Bedrohung wappnen zu können. Doch diese Form von Sicherheit bleibt äußerlich. Sie ist ein
Symbol für das 'Haben' (Erich Fromm), das nie endgültig erfüllt, weil immer mehr gebraucht wird. Unbewusst verbirgt sich dahinter oft die Angst
vor Ohnmacht oder innerer Leere.
2. Der rote Teppich - Die Sehnsucht nach Ruhm und Anerkennung
Der rote Teppich mit seinen goldenen Absperrungen und dem gleißenden Licht steht für die narzisstische Dimension des Menschen: das Bedürfnis,
im Blick der anderen zu glänzen, bewundert und anerkannt zu werden. Tiefenpsychologisch ist dies Ausdruck des kindlichen Urwunsches, von den Eltern und
später von der Gemeinschaft 'gesehen' zu werden. Wenn diese Anerkennung fehlt, entsteht ein ständiger Hunger nach Aufmerksamkeit. Doch dieser Ruhm
ist abhängig vom äußeren Applaus - und daher fragil. Er offenbart die Verletzlichkeit des Selbstwertgefühls.
3. Die Schachfigur König - Die Sehnsucht nach Macht und Einfluss
Der König auf dem Schachbrett, allein im Lichtstrahl, verkörpert den Archetyp des Herrschers. Er steht für das Bedürfnis, das eigene Leben
und andere zu kontrollieren, Einfluss auszuüben und über dem Spiel zu stehen. Tiefenpsychologisch lässt sich darin der Wunsch erkennen, die
eigene Ohnmacht zu überwinden, sich unverwundbar zu machen. Doch gerade der König ist im Schach das verletzlichste Symbol: ohne seine Begleiter ist
er wehrlos. Macht isoliert, und sie kann in Hybris oder Einsamkeit enden.
4. Die Zwischenräume - Raum für Integration
Der helle graue Abstand zwischen den Bildern ist mehr als eine technische Trennung. Tiefenpsychologisch kann er als Raum der Reflexion und Integration
verstanden werden. Zwischen den drei großen Triebkräften - Haben, Ruhm, Macht - gibt es eine Leerstelle, in der sich Freiheit auftut. Diese
Zwischenräume sind symbolische Orte der Entscheidung: bleibe ich im Kreislauf der Abhängigkeit, oder entdecke ich eine tiefere Dimension meines
Daseins?
5. Archetypische Dimension
Die Collage zeigt drei Grundkräfte, die schon C. G. Jung als Teil des kollektiven Unbewussten beschreiben würde:
Der Geldkoffer als Symbol für das Materielle und die Angst vor Armut.
Der rote Teppich als Symbol für die Persona - die Maske, die wir der Welt zeigen, um Anerkennung zu erhalten.
Der König als Symbol für Macht, Herrschaft und den Versuch, das Chaos des Lebens zu ordnen.
Alle drei können einerseits notwendige Entwicklungsstufen darstellen, andererseits Gefahren der Einseitigkeit bergen. Erst wenn der Mensch sie integriert
und nicht verdrängt, können sie zu Ressourcen werden: Besitz kann geteilt werden, Anerkennung kann in gegenseitige Wertschätzung münden,
Macht kann zur verantwortungsvollen Gestaltungskraft werden.
6. Zusammenfassung
Tiefenpsychologisch verweist die Collage auf den inneren Kampf zwischen äußerer Bedürftigkeit und innerer Freiheit. Geld, Ruhm und Macht sind
Projektionen der Sehnsucht nach Sicherheit, Liebe und Wirksamkeit. Die entscheidende Frage lautet: Kann ich in mir selbst einen inneren Halt finden, der mich
unabhängig macht von diesen äußeren Symbolen?
Gottes Wort ist Befreiungsbotschaft für uns
Vor uns ist eine Collage mit drei eindrucksvollen Bildern. Sie wirken wie ein Spiegel menschlicher Sehnsüchte: nach Reichtum, nach Anerkennung, nach Macht. Drei große Kräfte, die das Leben vieler bestimmen - und die doch alle brüchig sind.
1. Der Koffer voller Geld
Das erste Bild zeigt uns einen geöffneten Koffer, gefüllt mit Geldscheinen und Goldmünzen. Reichtum - das ist ein uralter Traum. 'Wenn ich nur genug habe,
dann bin ich sicher, dann bin ich frei.'
Doch Jesus warnt im Evangelium: 'Sammelt euch nicht Schätze auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch
Schätze im Himmel.' (Mt 6,19f)
Das Bild hält uns den Spiegel vor: Haben ist nie genug. Wer nur nach Besitz greift, bleibt leer im Herzen.
2. Der rote Teppich des Ruhmes
Im zweiten Bild sehen wir den roten Teppich, das Rampenlicht, den Glanz der Bewunderung. Menschen sehnen sich danach, gesehen, geehrt, beklatscht zu werden.
Doch Ruhm lebt immer von den Blicken der anderen. Heute im Licht - morgen schon vergessen. 'Alles Fleisch ist wie Gras und alle seine Herrlichkeit wie die Blume des Grases.
Das Gras verdorrt und die Blume fällt ab.' (1 Petr 1,24)
Wer sein Leben auf Ruhm baut, baut auf Sand.
3. Der König auf dem Schachbrett
Das dritte Bild zeigt den König auf dem Schachbrett, allein im Licht. Er symbolisiert Macht. Wer Macht hat, steht im Mittelpunkt, kann gestalten, entscheiden - doch
zugleich trägt er Last und Verantwortung. Macht kann erheben, aber auch isolieren.
Jesus sagt: 'Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihre Macht über sie missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein,
sondern wer bei euch groß sein will, der sei euer Diener.' (Mt 20,25f)
Wahre Größe zeigt sich nicht im Herrschen, sondern im Dienen.
4. Die Zwischenräume
Und zwischen den Bildern ist ein hellgrauer Abstand - wie ein Atemzug, wie ein stiller Raum. Vielleicht ist gerade dieser Zwischenraum die Botschaft: dass wir frei werden
können von dem Zwang nach Haben, Ruhm, Macht. Dass es eine andere Dimension des Lebens gibt - das Reich Gottes, das Jesus uns vor Augen stellt.
5. Die Umkehr des Blickes
Die Collage lädt uns ein, die Sehnsucht neu zu ordnen:
Statt im Gold die Sicherheit zu suchen, im Vertrauen auf Gott Geborgenheit finden.
Statt im Ruhm die Anerkennung zu suchen, im Angenommensein durch Christus Würde empfangen.
Statt in der Macht Erfüllung zu suchen, in der Liebe den Sinn des Lebens entdecken.
Am Kreuz zeigt uns Jesus den radikalen Weg: Er verzichtet auf Besitz, er sucht nicht den Ruhm, er trägt keine weltliche Macht. Und doch ist er der, in dem Gott selbst
seine Herrlichkeit offenbart.
Die Collage führt uns vor Augen: alles, was die Welt bietet, ist vergänglich. Aber in Christus finden wir einen Schatz, den niemand rauben kann, eine Würde,
die nicht verblasst, eine Macht, die sich in Liebe schenkt.
'Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben verliert?' (Mk 8,36)
Diese Frage begleitet uns. Und sie weist uns zugleich den Weg: hin zu dem Einen, der mehr ist als Gold, Ruhm und Macht - zu Christus, unserem wahren Leben.