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Point of no Return - Point of New Beginning
Bibeltext: 2. Buch Mose 14, 10-16
Als der Pharao nahe herankam, blickten die Israeliten auf und sahen, dass die Ägypter ihnen nachzogen. Da gerieten die Israeliten in große Angst und schrien zum HERRN. Sie sagten zu Mose: 'Gab es etwa keine Gräber in Ägypten, dass du uns weggeführt hast, damit wir in der Wüste sterben ...' Mose aber sagte zum Volk: 'Fürchtet euch nicht! Steht fest, und seht zu, wie der HERR euch heute retten wir... Der HERR wird für euch kämpfen, und ihr sollt still sein.' Da sprach der HERR zu Mose: 'Sag den Israeliten, dass sie aufbrechen sollen!'
Stell dir vor: Ein Flugzeug hebt in New York ab mit Ziel Paris. Über dem Atlantik erreicht es einen Punkt, den die Piloten 'Point of No Return' nennen. Ab hier reicht der Treibstoff nicht mehr für den Rückflug - egal was kommt, es geht nur noch vorwärts. Für die Passagiere ist das unsichtbar, aber für die Piloten ist es ein entscheidender Moment.
Manchmal fühlt sich das Leben genau so an: Wir haben einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt. Der 'Startflughafen' unseres Lebens liegt weit hinter uns, das 'Ziel' ist noch nicht in Sicht, und unter uns liegt nur tiefer Ozean. Wir hängen sozusagen in der Luft - unsicher, wie wir ankommen werden.
Frau Anna rief eines Abends weinend ihre Freundin an. Sie hatte gerade die Diagnose bekommen: Krebs. Der Arzt hatte gesagt: 'Wir müssen sofort handeln.' Sie wusste: Ab jetzt wird nichts mehr so sein wie vorher. Sie sagte zu ihrer Freundin: 'Ich habe das Gefühl, ich bin in ein Flugzeug gestiegen und plötzlich über dem Ozean. Ich kann nicht mehr aussteigen. Ich kann nicht umkehren.' Ihre Freundin betete mit ihr. Die Monate danach waren schwer: Behandlungen, Operationen, Klinikaufenthalte. Aber mitten in allem hat sie erlebt, wie Gott ihr jeden Tag genug Kraft gab. Heute sagt sie: 'Ich wollte zurück in mein altes Leben - Gott hat mir stattdessen ein neues geschenkt.'
So ging es auch dem Volk Israel am Schilfmeer. Vor ihnen Wasser, hinter ihnen die ägyptische Armee - kein Zurück möglich. Panik brach aus. Manche riefen: 'Wären wir doch in Ägypten geblieben!'
Solche Momente kennen wir: Ein Arztbericht, der alles verändert. Ein Wort, das eine Beziehung zerstört. Eine Kündigung, die den Lebensplan über den Haufen wirft. Wir fühlen uns eingeklemmt - ohne Fluchtweg.
Wo unsere Möglichkeiten am Ende sind, sind Gottes Möglichkeiten nicht am Ende. Mose rief: 'Fürchtet euch nicht! Der Herr wird für euch kämpfen.' Und Gott öffnet einen Weg, den keiner auf der Landkarte hatte - mitten durchs Meer. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel: Maria hört: 'Bei Gott ist kein Ding unmöglich' (Lk 1,37). Jona wird aus der Tiefe gerettet. Am Ostermorgen ist das Grab leer. Gott ist nicht an unsere Sackgassen gebunden.
Für das Volk Israel war der Punkt am Meer der Beginn einer neuen Geschichte - der Weg in die Freiheit. Manche Brücken müssen brennen, damit wir nicht in die Gefangenschaft zurückkehren. Auch Petrus nach seiner Verleugnung konnte nicht zurück - aber Jesus gab ihm einen neuen Auftrag. Im Glauben heißt der Point of No Return oft: Gott schreibt eine neue Etappe.
Erwarte in Krisen nicht nur, dass Gott dich zurückbringt - er will dich weiterführen. Vertraue, dass Gott die Landebahn kennt, auch wenn du sie noch nicht siehst. Sprich anderen Mut zu, wenn sie am Point of No Return stehen.
Vielleicht hängst du heute gefühlt über dem Ozean. Du kannst den 'Startflughafen' nicht mehr sehen. Dui weißt nicht, wie die Landebahn aussieht. Aber der Pilot kennt sie - und wenn nötig, baut er eine neue, mitten im Sturm. Denn: 'Bei Gott ist kein Ding unmöglich.'