Niemand wird von Gott bloßgestellt
Text: Lukasevangelium 12, 2-3 - Übersetzung: Die Gute Nachricht Bibel
2 Was verhüllt ist, wird offenbar werden, und was niemand weiß, wird allen bekannt werden. 3 Deshalb lasst auch ihr euch warnen: Was ihr in der Dunkelheit gesagt habt, werden alle am hellen Tag zu hören bekommen. Was ihr jemand hinter verschlossener Tür ins Ohr geflüstert habt, wird laut in der Öffentlichkeit ausgerufen werden.
Gottes Wort ist Frohbotschaft für uns
Angst machen, Drohen, Einschüchtern und unter Druck setzen waren durch Jahrtausende gängige Erziehungsmittel - und sind es noch heute.
Traditionell wurde und wird mancherorts verkündet, dass sich auch Gott im Umgang mit den Menschen dieser Mittel bedient. So wurde es und wird es gesagt: 'Gott weiß alles, sieht alles und hört alles, was du denkst, tust und sagst. Du kannst dich vor ihm nicht verstecken. Alle deine guten und bösen Gedanken, Worte und Taten kennt er genau. Er ist gleichsam ein Spion, ein Spitzel. Alles notiert er, hält er fest und irgendwann - spätestens wenn du stirbst - erfolgt die Abrechnung. Gottes Mühlen mahlen langsam, aber furchtbar fein. Und: Dann kommt einmal der Tag, da wird alles - auch das bis dahin Heimliche und Verheimlichte - von Gott an die Öffentlichkeit gebracht. Dann werden die Guten (von Gott) belohnt und die Bösen bestraft.'
Mit diesen Grauslichkeiten wurden und werden schon kleine Kinder gequält, ja gequält. Und für ihr Leben lang traumatisiert. Diese Worte - in der Kindheit - eingeimpft, lösen Ängste aus, und die sitzen tief, dass Menschen sie bis zum Lebensende nicht loswerden.
Auf dem Hintergrund vom nachspionierenden, richtenden, strafenden und hart urteilenden Gott wurden Evangelientexte wie der obige ausgelegt.
Der Abba-Gott Jesu ist ganz anders. Abba ist der mütterlich und väterlich ewig Liebende. Der grenzen- und bedingungslos Gütige.
Alle seine Geschöpfe erschafft er aus Liebe. Auf alle seine Geschöpfe blickt er mit reiner Liebe, was auch immer ist. Nichts kann passieren, weswegen ihnen der Abba seine Liebe entzöge.
So stellen wir uns unser Sterben vor. Wir werden Christus sehen in seinem ewigen Licht, das unendlich wohltuende Güte ausstrahlt. Umgeben von seiner Barmherzigkeit werden wir unser Leben im Ganzen sehen, ablaufen wie einen Film, um gereinigt zu werden, das heißt, um das Reich Gottes zu lernen bis zur Vollendung.