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Gott ist kein Ankläger.
Er ist kein Spötter,
kein entlarvender Richter,
der uns auf offener Bühne entblößt,
unsere Schwächen zur Schau stellt
oder unsere Scham vergrößert.
Gott sieht tiefer,
und was er sieht,
betrachtet er mit Barmherzigkeit.
Er kennt die Brüche in uns,
die heimlichen Tränen,
die unerzählten Geschichten.
Doch er reißt keine Masken herunter.
Er wartet,
bis wir sie selbst ablegen wollen,
in seiner Gegenwart,
im Schutz seiner Güte.
Wo Menschen entlarven,
da umhüllt Gott.
Wo Menschen verurteilen,
da hat er immer schon vergeben.
Wo wir uns schämen,
da bedeckt er unsere Blöße mit Würde.
Er ist der Gott, der Adam nicht auslacht,
sondern ihm ein Gewand näht,
der Petrus nicht bloßstellt,
sondern ihm vertraut.
Der dich nicht zurückstößt,
sondern zärtlich spricht:
'Fürchte dich nicht.
Ich bin bei dir und habe dich lieb.'
Niemand wird von Gott bloßgestellt
Text: Lukasevangelium 12, 2-3 - Übersetzung: Die Gute Nachricht Bibel
2 Was verhüllt ist, wird offenbar werden, und was niemand weiß, wird allen bekannt werden. 3 Deshalb lasst auch ihr euch warnen: Was ihr in der Dunkelheit gesagt habt, werden alle am hellen Tag zu hören bekommen. Was ihr jemand hinter verschlossener Tür ins Ohr geflüstert habt, wird laut in der Öffentlichkeit ausgerufen werden.
Gottes Wort ist Frohbotschaft für uns
Angst machen, Drohen, Einschüchtern, Bloßstellen und unter Druck setzen waren durch Jahrtausende gängige Erziehungsmittel - und sind es noch heute.
Traditionell wurde und wird mancherorts verkündet, dass sich auch Gott im Umgang mit den Menschen dieser Mittel bedient. So wurde es und wird es gesagt: 'Gott weiß alles, sieht alles und hört alles, was du denkst, tust und sagst. Du kannst dich vor ihm nicht verstecken. Alle deine guten und bösen Gedanken, Worte und Taten kennt er genau. Er ist gleichsam ein Spion, ein Spitzel. Alles notiert er, hält er fest und irgendwann - spätestens wenn du stirbst - erfolgt die Abrechnung. Gottes Mühlen mahlen langsam, aber furchtbar fein. Und: Dann kommt einmal der Tag, da wird alles - auch das bis dahin Heimliche und Verheimlichte - von Gott an die Öffentlichkeit gebracht. Dann werden die Guten (von Gott) belohnt und die Bösen bestraft.'
Mit diesen Grauslichkeiten wurden und werden schon kleine Kinder gequält, ja gequält. Und für ihr Leben lang traumatisiert. Diese Worte - in der Kindheit - eingeimpft, lösen Ängste aus, und die sitzen tief, dass Menschen sie bis zum Lebensende nicht loswerden.
Auf dem Hintergrund vom nachspionierenden, richtenden, strafenden und hart urteilenden Gott wurden Evangelientexte wie der obige ausgelegt.
Der Abba-Gott Jesu ist ganz anders. Abba ist der mütterlich und väterlich ewig Liebende. Der grenzen- und bedingungslos Gütige.
Alle seine Geschöpfe erschafft er aus Liebe. Auf alle seine Geschöpfe blickt er mit reiner Liebe, was auch immer ist. Nichts kann passieren, weswegen ihnen der Abba seine Liebe entzöge.
So stellen wir uns unser Sterben vor. Wir werden Christus sehen in seinem ewigen Licht, das unendlich wohltuende Güte ausstrahlt. Umgeben von seiner Barmherzigkeit werden wir unser Leben im Ganzen sehen, ablaufen wie einen Film, um gereinigt zu werden, das heißt, um das Reich Gottes zu lernen bis zur Vollendung.