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Dieses Bild ist keine Darstellung von Drama oder Gewalt -
sondern von stiller Tiefe.
Es zeigt nicht den Moment des Leidens,
sondern den Augenblick nach dem Leiden,
in dem sich die Kraft der Treue und Liebe offenbart.
Der auferstandene Christus erscheint nicht als Richter,
sondern als einer, der einlädt.
Der Mensch im Vordergrund steht ganz auf der Erde,
doch er ist offen für das Licht, für die Begegnung,
für das Unaussprechliche.
Die zentrale Botschaft:
Erlösung geschieht nicht durch Schmerz an sich,
sondern durch die Liebe, die im Schmerz nicht zerbricht.
Diese Liebe ist treu. Sie weicht nicht aus.
Sie bleibt - hindurch durch alles Dunkel.
Und eben diese Liebe ist es, die den Tod überwindet.
Das Bild lädt uns ein, nicht im Leiden stehenzubleiben,
sondern die Wahrheit der Liebe darin zu entdecken -
eine Liebe, die bleibt, heilt und verwandelt.
Jesus musste leiden - warum ?
Text: Markusevangelium 8, 27-38 und 9, 1 - Einheitsübersetzung neu
27 Jesus ging mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Auf dem Weg fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? 28 Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten. 29 Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Christus! 30 Doch er gebot ihnen, niemandem etwas über ihn zu sagen. 31 Dann begann er, sie darüber zu belehren: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. 32 Und er redete mit Freimut darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen. 33 Jesus aber wandte sich um, sah seine Jünger an und wies Petrus mit den Worten zurecht: Tritt hinter mich, du Satan! Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen. 34 Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. 35 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten. 36 Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? 37 Um welchen Preis könnte ein Mensch sein Leben zurückkaufen? 38 Denn wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Herrlichkeit seines Vaters kommt. 9, 1 Und er sagte zu ihnen: Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht schmecken, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in Macht gekommen ist.
Gottes Wort ist unseres Fußes Leuchte und Licht auf unserem Weg
Die Frage 'Warum "musste" Jesus leiden?' ist eine der zentralsten und zugleich tiefgründigsten Fragen des christlichen Glaubens. Sie berührt das Herz des Evangeliums und wurde im Lauf der Jahrhunderte auf verschiedene Weise beantwortet - theologisch, spirituell, historisch und existentiell. Hier sind einige verschiedene Blickwinkel, die helfen können, diese Frage zu ergründen:
1. Nicht weil Jesus das Leiden wollte - sondern weil Menschen es ihm antaten
Jesus musste nicht leiden im Sinn eines göttlichen Zwangs. Vielmehr wurde er wegen seiner Botschaft von Gottes bedingungsloser Liebe, Barmherzigkeit und
Gerechtigkeit abgelehnt, bekämpft und schließlich getötet. Er wurde gefährlich für religiöse und politische Machtstrukturen.
Sein Leiden war Folge seiner Treue zu Gott und seiner Hingabe an die Menschen.
2. Jesus hat das Leiden nicht gesucht, aber er hat es nicht gescheut
In den Evangelien wird deutlich: Jesus hat das Leiden nicht freiwillig gewählt, um zu 'sühnen' oder um ein Opfer zu bringen. Aber er hat es angenommen,
weil er seiner Berufung treu blieb. Er ging den Weg der Liebe - selbst wenn er durch das Kreuz führte.
3. Das Kreuz ist kein göttlicher Plan zur Bestrafung, sondern Ausdruck radikaler Liebe
Die Idee, dass Gott das Leiden 'verlangt', um versöhnt zu werden, steht im Widerspruch zur Vorstellung eines liebenden Vaters (Abba). Viele Theologen sagen
heute: Nicht Gott verlangte das Kreuz - sondern die Welt verurteilte den, der Gottes Liebe lebte.
4. Das Kreuz zeigt: Gott ist solidarisch mit allem Leid
Im leidenden Jesus erkennen wir: Gott ist nicht fern vom Leid der Welt. Er geht hinein in die dunkelsten Tiefen der Menschheit - in Gewalt, Einsamkeit, Angst und
Tod. So wird das Kreuz zum Zeichen der Hoffnung, dass kein Leid und keine Schuld uns von Gottes Liebe trennen kann.
5. Jesus hat durch Leiden und Tod die Gewalt entlarvt
Das Kreuz zeigt, wie tief die Verstrickung der Welt in Angst, Machtmissbrauch und Schuld geht - und wie radikal anders Jesus gelebt hat. Er hat nicht mit Gewalt
geantwortet, sondern mit Vergebung, Liebe und Vertrauen. So hat er die Logik von 'Auge um Auge' überwunden.
6. Jesus leidet, weil er liebt - und weil er treu bleibt
Letztlich ist das Leiden Jesu nicht Zweck, sondern Folge seiner Liebe. Er bleibt sich und seinem Auftrag treu - bis zuletzt. In dieser Treue zeigt sich Gottes Wesen:
Er liebt bis zur letzten Konsequenz - ohne zu drohen, zu zwingen oder zu verurteilen.
Ein meditativer Satz:
Nicht das Leiden erlöst - sondern die Liebe, die durch das Leiden hindurch treu bleibt.