Jesus - Grundstein meines Lebens

Markusevangelium 12, 1–12

Die Evangelien gehen von Anfang bis Ende der Frage nach: Wer ist dieser Jesus? Sie beschäftigen sich mit dieser Frage nicht wissenschaftlich, sondern persönlich, existenziell: Wer ist dieser Jesus für mich? Was bedeutet er für mein Leben?

Die Autoren der Evangelien verwenden dabei viele bildhafte Vergleiche: Jesus Brot des Lebens, Jesus Licht der Welt (= Jesus Licht des Lebens), Jesus Tür zum Leben, Jesus guter Hirt, Jesus Wasser des Lebens, Jesus Weg zum Leben, Jesus wahrer Weinstock. Immer geht es um mein persönliches Leben.

Grundstein
Grundstein der Kirche von Rottenberg

In diesem Abschnitt des Markusevangeliums zitiert Jesus den Psalm 118 und vergleicht sich - in wörtlicher Übersetzung - mit dem "Haupt der Ecke". Darunter ist der Grundstein zu verstehen, der jeweils als der erste gelegt wird und meistens mit einer besonderen Feier verbunden ist. Er gilt als Hauptträger des ganzen Gebäudes. Weil er so wichtig ist, wird dazu immer ein besonders großer und starker Stein benutzt. So ist z.B. der Grundstein der Tempelmauer des salomonischen Tempels in Jerusalem, den man bei Ausgrabungen gefunden hat, ein Block von außerordentlicher Größe.

Mein Leben kann mit einem Gebäude verglichen werden. So wie alle anderen Bauwerke braucht auch mein Lebensgebäude Stabilität. Sonst besteht in Zeiten der heftigen Unwetter, gewaltigen Stürme und schweren Erdbeben meines Lebens Einsturzgefahr. Es braucht einen festen, dauerhaften, kräftigen Grundstein.

Jesus bietet sich mir als Grundstein meines Lebens an. Wenn ich auf ihn baue, hält mein Lebensgebäude allen Herausforderungen meines Lebens stand.

Jesus ist die Mensch gewordene Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, seine Barmherzigkeit, seine Vergebung, seine Sicherheit und sein Schutz, seine Freude und sein Frieden. Sie sind der Grundstein meines Lebensgebäudes.

Im mich Festhalten beim Grundstein Jesus verlieren meine Ängste, Unsicherheiten, Ausgesetztheiten und Unberechenbarkeiten ihre Macht.