Der verworfene Stein
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Der verworfene Stein

Text: Matthäusevangelium 21, 42-46 - Einheitsübersetzung neu

42 Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; vom Herrn ist das geschehen und es ist wunderbar in unseren Augen? 43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die Früchte des Reiches Gottes bringt. 44 Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. 45 Als die Hohepriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, merkten sie, dass er von ihnen sprach. 46 Sie suchten ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten die Menge, weil sie ihn für einen Propheten hielt.

Text: Lukasevangelium 20, 17-19 - Einheitsübersetzung neu

17 Da sah Jesus sie an und sagte: Was bedeutet dieses Schriftwort: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden? 18 Jeder, der auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. 19 Die Schriftgelehrten und die Hohepriester hätten gern noch in derselben Stunde Hand an ihn gelegt; aber sie fürchteten das Volk. Denn sie hatten gemerkt, dass er sie mit diesem Gleichnis meinte.

Gottes Wort ist Gute Nachricht für unser Leben

Jesus zitiert Worte aus Psalm 118: 'Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Das hat der Herr vollbracht, und es ist wunderbar in unseren Augen.'

Wir sehen dieses Bild vor uns: Auf einer modernen Baustelle liegt ein großer, perfekt behauener Stein - das ideale Fundament für ein Gebäude. Die Bauleute beachten ihn nicht. Sie sind mit anderen Materialien beschäftigt, messen, stapeln, tragen. Der Eckstein liegt da - unbeachtet, als wäre er nicht wichtig.

1. Der verworfene Stein

In der Baukunst der Antike war der Eckstein der erste und wichtigste Stein eines Bauwerks. Er bestimmte die Ausrichtung und trug die Last. Wenn Jesus dieses Bild gebraucht, sagt er: Ich bin dieser Stein. Und er spricht zu Menschen, die ihn ablehnen. Die religiösen Führer seiner Zeit sahen in ihm keinen Messias, keinen Fundamentgeber - eher einen Störfaktor in ihrem Bauplan.

2. Ablehnung damals und heute

Es ist leicht, den Kopf zu schütteln über jene, die Jesus verwarfen. Aber Hand aufs Herz: Legen nicht auch wir Gottes Wort manchmal beiseite, weil es nicht in unsere Pläne passt? Bauen wir nicht auch an unserem Leben, ohne zu prüfen, ob das Fundament trägt? Richten wir uns nicht oft nach dem Vordergründigen und übersehen das Wesentliche?

3. Gottes andere Logik

Das Besondere an diesem Eckstein ist: Er wird nicht von Menschen zum Fundament gemacht - er ist es, weil Gott ihn dazu bestimmt hat. Was Menschen als unbrauchbar abtun, macht Gott zum tragenden Mittelpunkt. Das Kreuz Jesu - Zeichen der Schwäche und Niederlage - wird zum Fundament des Heils. So funktioniert Gottes Reich: Er stellt das auf den Kopf, was wir für Ordnung halten.

4. Der Blick ins Bild

Schauen wir noch einmal auf das Bild: Die Bauarbeiter sind beschäftigt, die Kräne drehen sich, der Beton wartet. Alles läuft, und der wichtigste Stein liegt still am Rand. Vielleicht ist das eine Einladung: innezuhalten und neu zu fragen: Was ist mein Fundament? Ist es Erfolg? Sicherheit? Mein eigener Plan? Oder ist es Christus - auch wenn er manchmal unbequem in meinem Lebensentwurf liegt?

5. Entscheidung und Verheißung

Jesus endet dieses Gespräch mit ernsten Worten: 'Darum wird euch das Reich Gottes weggenommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.' Das ist keine Drohung, sondern eine Warnung: Wer den Eckstein ablehnt, baut auf Sand. Wer ihn annimmt, dessen Haus steht - auch im Sturm. Unser Leben ist eine Baustelle. Der Eckstein liegt bereit. Er wartet nicht, bis wir ihn für passend halten. Er wartet, dass wir ihn setzen - heute.