Bleiben Sie smart
Bildquelle: generiertes Bild; Bleiben Sie smart

Klicke auf das Bild, um es zu vergrößern!

Spirituelle Bilddeutung
Dieses dreigeteilte Bild erzählt von Leben in Verantwortung, Achtsamkeit und liebevoller Gegenwart. Es lässt sich als moderne Auslegung des Gleichnisses vom treuen Verwalter (Lk 12,41-48) verstehen, nicht abstrakt oder jenseitig, sondern geerdet im Alltag.

Linkes Bild: Die Frau mit der Suppe
Sie bringt einem älteren Mann ein schlichtes, warmes Essen. Kein Spektakel, keine Bühne. Und doch: Hier geschieht Evangelium. 'Selig der Knecht, den der Herr bei seiner Rückkehr wach findet.' Wach heißt: Sehen, was der andere braucht. Tun, was dran ist. Nicht später - jetzt. Diese Frau ist ein Bild für gelebte Hingabe: Sie trägt Verantwortung nicht als Last, sondern als Ausdruck von Fürsorge. Sie wartet nicht auf einen Auftrag von oben - sie handelt, weil ihr Herz hell ist.

Mittleres Bild: Der Bub mit der Einkaufstasche
Der Junge auf dem Heimweg ist ein Bild für frühe Verantwortung. In der Tasche: Brot, Petersilie, Orangensaft, Zeichen für das Alltägliche und das Lebensnotwendige. 'Wem viel gegeben ist, von dem wird viel verlangt.' Doch hier ohne Druck, sondern als stille Einübung in das Rechte. Das Kind lernt, Teil zu sein: nicht nur zu empfangen, sondern auch beizutragen. Es ist ein Hoffnungsbild, dass eine neue Generation hineinwächst in eine Haltung der Verantwortung.

Rechtes Bild: Der junge Mann mit der Gießkanne
Er gießt Blumen, nicht spektakulär, aber lebensdienlich. Blumen blühen nicht ohne Wasser. Diese Szene ist ein Bild für Achtsamkeit im Verborgenen. 'Der Verwalter gibt zur rechten Zeit die Nahrung.' Nahrung ist nicht nur Brot. Nahrung ist auch: Zuwendung, Pflege, das stille Tun, das niemand sieht - außer Gott.

Die Gesamtszene - ein geistliches Triptychon
Dieses Bild in drei Teilen ist wie ein modernes Gleichnis: Fürsorge gegenüber dem Schwächeren, Mithelfen im Kleinen, Bewahren des Lebendigen. Hier wird Verwaltung im Sinne Jesu sichtbar, nicht als Herrschaft, sondern als liebevoller Dienst an der Welt.
Und die Einladung? Warte nicht auf einen großen Moment. Du bist jetzt schon der 'Verwalter'. In deiner Familie, Nachbarschaft ... Nicht irgendwann, sondern heute. 'Selig der Mensch, den der Herr bei seiner Rückkehr nicht wartend, sondern liebend findet.'

Bleiben Sie smart

Text: Lukasevangelium 12, 41-48 - Übersetzung: Elberfelder Bibel

41 Petrus aber sprach zu ihm: Herr, sagst du dieses Gleichnis zu uns oder auch zu allen? 42 Der Herr aber sprach: Wer ist nun der treue und kluge Verwalter, den der Herr über seine Dienerschaft setzen wird, um (ihr) die zugemessene Speise zu geben zur (rechten) Zeit? 43 Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird! 44 In Wahrheit sage ich euch, dass er ihn über seine ganze Habe setzen wird. 45 Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr lässt sich Zeit mit dem Kommen, und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen und zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, 46 so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an dem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil festsetzen bei den Ungläubigen. 47 Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn wusste und sich nicht bereitet noch nach seinem Willen getan hat, wird mit vielen (Schlägen) geschlagen werden; 48 wer ihn aber nicht wusste, aber getan hat, was der Schläge wert ist, wird mit wenigen geschlagen werden. Jedem aber, dem viel gegeben ist - viel wird von ihm verlangt werden; und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man desto mehr fordern.

Worte des Lebens für uns

Im Vorabendprogramm des österreichischen Fernsehens läuft wochentags die Sendung 'Smart 10 - Das Quiz mit den zehn Möglichkeiten''. Zwei Paare treten gegeneinander an und beantworten Fragen aus verschiedenen Wissensbereichen. Für jede richtig beantwortete Frage gibt es Geld. Das Paar, welches die größere Summe erspielt, gewinnt das Geld und darf in der nächsten Folge erneut antreten und sich neuen Herausforder:innen stellen. Das unterlegene Paar verliert das gesamte gewonnene Geld und scheidet aus. Die Moderatorin beendet die Sendung regelmäßig mit den Worten: 'Bleiben Sie smart!' 'Smart' bedeutet klug.

Diese Überschrift geben wir dem Gleichnis vom klugen und zuverlässigen Verwalter.

So wie andere Gleichnisse Jesu wurde auch dieses auf Grund veränderter Situation der Hörer bzw. Leser umgeformt. Nach Jesu Sterben und Auferstehen glaubte die erste Christenheit, dass Jesus bald wiederkommen werde. In den folgenden Jahrzehnten zeigte sich, dass sich Jesu Wiederkunft verzögern werde. Die Umformung des ursprünglichen Gleichnisses Jesu bezieht sich darauf. Den Christ:innen wurde nun gesagt, sie sollen nicht nachlassen in ihrem christlichen Leben, um stets vorbereitet zu sein auf das unvermutete Wiederkommen Jesu.

Das ursprüngliche Gleichnis aus dem Munde Jesu bezieht sich auf das Leben JETZT, nicht auf irgendwann später. Es ist eine Fortsetzung des Gleichnisses von dem von einer Hochzeit zurückkehrenden Hausherrn und seinen Dienern. (Lukas 12, 35-40).

Jesus will uns mit diesen wie mit allen seinen Gleichnissen Kluges, Weises, Entscheidendes, Lebenswichtiges, Notwendiges für unser Leben HIER und JETZT sagen. Wir sind überzeugt, Jesus von Nazareth hat niemals gedroht und Angst gemacht, sondern von Angst befreit und den Menschen leben geholfen.

''Bleibt smart (klug), achtet klug auf das, worauf es im Leben ankommt, was wirklich zählt auf dieser Welt', sagt uns Jesus.

Der Besitzer eines großen Landgutes ist auf längere Zeit abwesend, vielleicht auf einem Auslandsaufenthalt. Für diese Zeit übergibt er sein Gut einem Verwalter, damit das Leben und die Arbeit auf dem Gut weitergehen: Menschen und Tiere müssen gut versorgt werden, die Felder müssen bestellt und die Ernte eingebracht werden, die Bediensteten müssen ihren Lohn erhalten.

Gelobt, ja glückselig gepriesen wird der Verwalter ausdrücklich, weil er der Dienerschaft zur rechten Zeit Essen gibt, d. h. weil er gut für die Menschen auf dem Gut sorgt.

Das ist der springende Punkt in diesem Gleichnis. Jesus sagt, dass es für uns und für das Leben miteinander wesentlich ist, sich gut umeinander zu kümmern, mit anderen Worten: einfühlend und verstehend einander zuzuhören, menschenfreundlich miteinander zu reden, meschenwürdig und wertschätzend miteinander umzugehen, gewaltfrei und friedvoll miteinander zu kommunizieren, gütig füreinander da zu sein.

Nicht um einmal dafür von Gott belohnt zu werden, sondern um HIER und JETZT glücklich miteinander zu leben.