
Klicke auf das Bild, um es zu vergrößern!
Zwei Szenen - ein Geheimnis.
Im Stall: Stille, Hingabe, Anbetung.
Fremde Männer beugen sich vor einem Kind.
Auf dem Weg: Aufbruch, Bewegung, ein neuer Anfang.
Die gleichen Männer - verwandelt, verändert.
So ist es mit der Begegnung mit Christus:
Wer innehält vor dem Geheimnis des Lebens,
geht nicht denselben Weg zurück.
Es öffnet sich ein neuer Pfad -
heller, weiter, getragen vom Licht.
Wer Jesus kennenlernt, kehrt auf einem anderen Weg ins Leben zurück
Text: Matthäusevangelium 2, 1–12 - Übersetzung: Das Buch
1 Als Jesus in Bethlehem geboren wurde, einer Ortschaft in der Provinz Judäa, damals zur Zeit des Königs Herodes, geschah es. Sterndeuter kamen aus dem weit entfernten Osten und gelangten bis nach Jerusalem. Dort fragten sie: 2 'Wo ist der vor Kurzem geborene König des jüdischen Volkes? Denn wir haben dort im Osten den Stern gesehen, der ihn ankündigt, und sind hierher gereist, um ihm unsere Ehrerbietung auszudrücken.' 3 Als Herodes, der König, dies erfuhr, erschrak er zutiefst. Genauso erging es allen in Jerusalem. 4 Herodes rief die obersten Priester und die Religionsgelehrten zu sich. Er wollte von ihnen erfahren, wo der erwartete Messias geboren werden würde. 5 Sie antworteten: 'In dem Ort Bethlehem in Judäa! Denn so hat es der Prophet aufgeschrieben: 6 »Du, Bethlehem, im Land von Juda, du bist keinesfalls die Unbedeutendste unter den Siedlungen im Stammesgebiet von Juda. Denn aus dir soll hervorgehen der Herrscher, der mein Volk Israel wie ein Hirte auf die gute Weide führen wird!«' 7 Dann rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau berichten, zu welchem Zeitpunkt der Stern erschienen war. 8 Danach schickte er sie nach Bethlehem mit den Worten: 'Geht dorthin und findet ganz genau heraus, was es mit dem Kind auf sich hat. Wenn ihr es gefunden habt, berichtet es mir. Dann kann ich auch kommen und mich anbetend vor ihm niederwerfen!' 9 Als sie das von dem König gehört hatten, machten sie sich auf den Weg. Und wirklich zeigte sich wieder der Stern, den sie im Osten gesehen hatten, und ging vor ihnen her, bis sie dorthin kamen. Dort blieb er über der Stelle stehen, wo das Kind war. 10 Als sie ihn erblickten, waren sie außer sich vor Freude. 11 Sie gingen in die Behausung hinein und fanden das Kind bei seiner Mutter Maria. Voller Ehrerbietung fielen sie nieder und öffneten ihre Schatzkisten. Die Geschenke, die sie vor dem Kind niederlegten, waren Gold, Weihrauch und Myrrhe. 12 Danach wurden die Sterndeuter in einem Traum angewiesen, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren. Stattdessen reisten sie auf einem anderen Weg in ihre Heimat zurück.
Texterläuterung
1. Die Sterndeuter aus dem Osten
Es handelt sich nicht um Könige, sondern um weise Männer, die die Sterne deuten konnten - vermutlich aus Babylonien oder Persien. Sie stehen für die Völkerwelt: Menschen von weit her erkennen die Bedeutung des neugeborenen Kindes. Schon von Anfang an ist Jesus nicht nur für Israel, sondern für alle Völker gekommen.
2. Der Stern
Er gilt als Zeichen Gottes: Er führt suchende Menschen. Im Alten Testament gibt es Verbindungen: 'Ein Stern geht auf aus Jakob' (4. Buch Mose 24,17). Der Stern ist kein astronomisches Detail, sondern ein theologisch gedeutetes Bild: Gott selbst weist den Weg.
3. Herodes und die Schriftgelehrten
Herodes reagiert mit Angst und Täuschung. Er fürchtet Konkurrenz um Macht. Die Schriftgelehrten kennen die Schriftstelle, handeln aber nicht. Sie bleiben in Distanz. Damit stellt Matthäus zwei Haltungen gegenüber: Machtgier und Gleichgültigkeit hier - Suchbewegung und Hingabe dort.
4. Die Geschenke
Gold: königliche Würde. Weihrauch: priesterliche Dimension, Verbindung zu Gott. Myrrhe: Hinweis auf Leiden und Tod Jesu (Salböl für Begräbnisse). Zusammen deuten sie auf das Geheimnis von Jesu Person: König - Gottessohn - leidender Messias.
5. Der Traum
Gott spricht zu den Weisen durch den Traum, sie hören auf die innere Stimme und wählen einen 'anderen Weg'. Symbolisch: Wer Christus begegnet, geht nicht denselben Weg zurück - Begegnung mit Gott verändert.
Gottes Wort ist für uns wie ein Stern in der Dunkelheit
Die Sterndeuter machen sich auf einen langen Weg. Sie folgen einer Ahnung, einem Stern. Sie wissen nicht genau, wohin er sie führt. Aber sie lassen sich leiten von einer Sehnsucht, die stärker ist als Bequemlichkeit. Auch wir kennen diese Sehnsucht: nach Sinn, nach einem Licht, das unser Leben deutet, nach einem Ziel, das trägt. Das Evangelium sagt uns: Gott selbst ist dieses Ziel - ein Gott, der Mensch wird, klein und verletzlich, mitten unter uns.
Als die Sterndeuter nach Jerusalem kommen, herrscht dort Aufregung. Herodes fürchtet um seine Macht. Die Schriftgelehrten kennen die richtigen Antworten, bleiben aber untätig. Beides sind Haltungen, die uns auch heute begegnen: Angst, die sich gegen Neues verschließt - oder Gleichgültigkeit, die zwar viel weiß, aber nichts wagt. Die Sterndeuter dagegen riskieren den Weg, sie suchen weiter, sie vertrauen dem Stern.
Sie finden kein Schloss, keine Pracht, sondern ein Kind. Dort knien sie nieder. Sie beten an. Und sie bringen ihre Geschenke: Gold, Weihrauch, Myrrhe - Zeichen für das Geheimnis Jesu: König, Sohn Gottes, Mensch, der Leid trägt. Wer vor dem Kind kniet, erkennt: Wahre Größe liegt in der Liebe, nicht in der Macht.
Die Sterndeuter gehen 'auf einem anderen Weg' heim. Das ist mehr als Geografie. Wer Christus begegnet, bleibt nicht derselbe. Auch wir werdeb heute neu aufbrechen, wenn wir Jesus und seine Botschaft kennenlernen. Vielleicht mit einem neuen Blick auf das Leben, mit mehr Vertrauen, mit mehr Mut, mit mehr Liebe.
Die Geschichte der Sterndeuter lädt uns ein: unserer Sehnsucht zu vertrauen, uns nicht von Angst oder Gleichgültigkeit bestimmen zu lassen, im Kind von Bethlehem das Licht zu erkennen, und den Heimweg auf einem 'anderen Weg' anzutreten - verändert, beschenkt, gestärkt.