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Auf dass unser Leben erblüht,
wie ein Baum, der nach kalten, dunklen Tagen
neue Knospen treibt,
ruft uns die Umkehr ins Licht.
Nicht als Strafe,
sondern als Einladung:
zu lernen,
zu wachsen,
zu hören,
zu verstehen,
neu zu beginnen.
Jeder Irrtum birgt eine Saat.
Jede Einsicht ist ein Tropfen Tau auf dürrem Boden.
Gott wartet nicht am Ende der Straße,
sondern wandert mit -
und freut sich über jeden kleinen Trieb des Guten.
Umkehr heißt, neu zu sehen.
Wahrzunehmen, was war -
und sich dem zu öffnen, was werden darf.
Gott ruft uns zur Umkehr, nicht um uns zu beschämen,
sondern um uns lebendig zu machen.
Die wahre Umkehr ist der erste Schritt zur Blüte,
der stille Beginn eines neuen Frühlings in der Seele.
Lernen hört nie auf -
denn das Leben selbst ist Schule.
Und Gottes Geduld ist das offene Klassenzimmer der Gnade.
Auf dass unser Leben erblüht
Text: Lukasevangelium 13, 1–9 - Einheitsübersetzung neu
1 Zur gleichen Zeit kamen einige Leute und berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte. 2 Und er antwortete ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren als alle anderen Galiläer, weil das mit ihnen geschehen ist? 3 Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. 4 Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms am Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten als alle anderen Einwohner von Jerusalem? 5 Nein, sage ich euch, vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. 6 Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis: Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine. 7 Da sagte er zu seinem Winzer: Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen? 8 Der Winzer erwiderte: Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. 9 Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen!
Worte des Lebens für uns
Umkehr ist Lernen, neu Dazulernen. Umkehr ist ein ständiger Lern-, Entwicklungs- und Reifungsprozess. Gott will, dass unser aller Leben blüht. Das ist ein wunderschöner Gedanke.
Wer den Ruf Jesu zur Umkehr verwendet zum sich selber oder andere in die Enge treiben, unter Druck setzen, zum Zwang und Macht ausüben, zum Angstmachen und Androhen von Gottesstrafen, tut diesem Ruf Gewalt an. Jesu Ruf zur Umkehr ist Einladung, ihm zu folgen auf dem Weg zum gelingenden Leben und Zusammenleben. Sein Ruf zur Umkehr ist Befreiungs- und Erlösungesbotschaft. Jesu Ruf zur Umkehr führt uns heraus aus lebensverneinenden, lebensfeindlichen und lebenszerstörenden Denkmustern, Gewohnheiten, Abhängigkeiten, Lebensstilen und weist uns in lebensbejahende und lebensördernde Bahnen und Richtungen.
Jesus geht uns gleichsam wie ein Wegweiser mit seiner Botschaft vom ewigen Gott der Liebe voran. Umkehr ist Abkehr von negativen, anklagenden, beängstigenden, verurteilenden Gottesbildern und Hinkehr zum mütterlich und väterlich ewig liebenden, ewig gütigen, barmherzigen, vergebenden, sanftmütigen, gewaltlosen, zärtlichen Abba-Gott Jesu.
Dieses Evangelium überliefert uns auch das Gleichnis Jesu von dem Feigenbaum, der schon lange keine Früchte trägt. Wenn ein Feigenbaum längstens drei Jahre keine Früchte trägt, wird er nie mehr welche tragen. Der Gärtner haut ihn trotzdem nicht um, sondern pflegt und düngt ihn weiterhin behutsam und liebevoll. Er gibt ihm immer noch die Chance, fruchtbar zu werden. Niemand anderen als Gott selbst meint Jesus mit diesem Gärtner. Er wartet geduldig. Seine Geduld kennt kein Ende. Er hört niemals auf an mich zu glauben, weil er weiß, was er in mich hineingelegt hat. Und darum setzt er mir nicht wirklich eine Frist, sondern schenkt mir die Zeit, die ich brauche, um mich zu entwickeln, zu lernen, zu wachsen und zu erblühen.