Jesu heilende Worte und Taten

Matthäusevangelium 4, 23–25

Eines Tages kam einer, der hatte einen Zauber in seiner Stimme, eine Wärme in seinen Worten, einen Charme in seiner Botschaft.

Eines Tages kam einer, der hatte eine Freude in seinen Augen, eine Freiheit in seinem Handeln, eine Zukunft in seinen Zeichen.

Eines Tages kam einer, der hatte eine Hoffnung in seinen Wundern, eine Kraft in seinem Wesen, eine Offenheit in seinem Herzen.

Eines Tages kam einer, der hatte eine Liebe in seinen Gesten, eine Güte in seinen Küssen, eine Brüderlichkeit in seinen Umarmungen.

Eines Tages kam einer, der hatte einen Vater in den Gebeten, einen Helfer in seinen Ängsten, einen Gott in seinen Schreien.

Eines Tages kam einer, der hatte einen Geist in seinen Taten, eine Treue in seinen Leiden, einen Sinn in seinem Sterben.

Eines Tages kam einer, der hatte einen Schatz in seinem Himmel, ein Leben in seinem Tode, eine Auferstehung in seinem Grabe.

Text: Alois Albrecht, Musik: Peter Janssens

Jesus war kein Arzt und kein Wunderheiler. Wie hat er geheilt?

Jesu Gottesverkündigung war heilend und aufrichtend. Mit Worten verkündete er Gott als den unbedingt Liebenden, den unendlich Gütigen, den grenzenlos Barmherzigen, den bedingungslos Vergebenden. Im Gegensatz zum drohenden, Angst machenden, strafenden, verurteilenden, verstoßenden, verdammenden Gott ist der Gott des Jesus aus Nazareth ein heilender Gott. Jesus kam auf die Menschen zu mit Worten der Menschlichkeit, der Güte, der Liebe, der Zärtlichkeit, des Friedens, der Hoffnung, des Trostes. Seine Worte erweckten Zuneigung, Zutrauen, Vertrauen bei denen, die ihn hörten und seine Ausstrahlung erfahren konnten.

Jesu Zugehen auf die Menschen, sein Umgang, seine Begegnungen mit den Menschen waren gesund machend, heilend und befreiend. Mit Taten verkündete er den Menschen Gott. Er schenkte Zeit, Nähe Zuhören, Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Würde, Einfühlen, Verstehen, sein warmes Herz. Er berührte Menschen, ließ sich von ihnen berühren, nahm sie an der Hand, umarmte sie, streichelte sie, richtete sie auf - im wörtlichen und übertragenen Sinn.

Wen wundert es, dass ihn die Menschen aus der ganzen Umgebung mit ihren Sorgen, Ängsten und Nöten, mit ihren Blockaden, ihren Gebrechen, Krankheiten und Leiden suchten, ihm von weit und breit nachgingen und sich in ihrer eingeschränkten Mobilität zu ihm bringen und tragen ließen?! Wen wundert es, dass sich sein Ruf wie ein Lauffeuer überallhin verbreitete?!

Jesus hat ganzheitlich geheilt. Er wusste vor 2000 Jahren schon, was Medizin und Psychologie in unserer Zeit wissenschaftlich bestätigen können, dass der Mensch eine Ganzheit, eine Einheit ist, und dass heilende Zuwendung in Wort und Tat die Selbstheilungskräfte im Menschen in Gang und in Schwung bringt, antreibt, stärkt, belebt und dem Menschen wieder gibt, was seinem Leben fehlt, und als ganzes wiederherstellt.