Wir haben den Sieg

Lukasevangelium 1, 1–4

Eine Geschichte erzählt aus dem alten Griechenland.

Zwei Städte lebten in Streit miteinander. Wie üblich ging es um Macht- und Besitzinteressen. Schließlich brach Krieg aus. Weit außerhalb der Stadtmauern kämpften die Männer erbittert um den Sieg. An Sieg oder Niederlage hingen Leben oder Tod der Bewohner:innen: Frauen, Kinder, alte Menschen.

Die Menschen in der Stadt warteten auf den Boten, der ihnen die Nachricht von Sieg oder Niederlage bringen sollte. Endlich war er in der Ferne zu sehen. Angekeucht kaum er näher. Große Aufgeregtheit war ihm anzumerken. Bald wurde sein Rufen gehört. Immer und immer wieder rief er nur das eine Wort aus. Immer nur dieses Wort: EU-ANGELION. EU-ANGELION. EU-ANGELION. Wir sind ja in Griechenland: Evangelium. Freudenbotschaft. Siegesbotschaft. Wir haben den Sieg.

Die Menschen fielen sich erleichtert und befreit um den Hals, weinten, lachten, weinten und lachten vor Freude. Sie sangen Lieder, sprangen und tanzten: die Frauen, die Kinder, die Alten. Wir haben den Sieg. Wir leben. Wir sind glücklich. Ihre Freude nahm kein Ende.

Auch zu uns kam ein Bote und sagte uns: Evangelium bringe ich euch. Siegesbotschaft. Freudenbotschaft. Hoffnungsbotschaft. Trostbotschaft. Liebesbotschaft. Friedensbotschaft. Und er bringt seine immer aktuelle Botschaft jederzeit und überall in die Herzen der Menschen.

UNSER BOTE HEISST JESUS.

Seine Botschaft erneuert unsere Welt von Grund auf. Da bleibt kein Stein auf dem anderen. Da bleibt nichts, wie es ist und was es ist. Da wird die Welt im Kleinen wie im Großen Reich Gottes.

Jesu Botschaft ist Siegesbotschaft. Wir haben den Sieg über unsere größten Gegner: Angst und Tod. Nicht das biologische Sterben am Ende des irdischen Lebens, sondern der Tod mitten im Leben ist gemeint. Da leben und vegetieren Menschen als lebendig Tote - ohne Sinn, ohne Ziel, ohne bleibende Freude, ohne dauerhaftes Glück.

Sieg über die Angst durch Vertrauen. Sieg über den Tod durch das Leben in inniger Verbundenheit und im Einssein mit Gott. Diesen Weg ist Jesus gegangen. Diesen Weg hat er verkündet. Ihm auf seinem Weg nachzufolgen ist seine große Einladung an uns.

Lieber Lukas, lieber Markus, lieber Matthäus, lieber Johannes, von Herzen danke ich euch, dass ihr euch entschlossen habt, allem, was Jesus gedacht, gesagt und getan und wie er gedacht, gesagt und getan hat, von Beginn an sorgfältig nachzugehen, und es für die Menschen zu allen Zeiten der Reihe nach aufzuschreiben.