Wer für Christus entflammt ist, wird sich kaum verunsichern lassen in ihrer/seiner Christusbeziehung

Lukasevangelium 17, 1-3a - Übersetzung: Gute Nachricht Bibel

1 Jesus wandte sich wieder seinen Jüngern zu, den Männern und Frauen, und sagte zu ihnen: 'Es ist unvermeidlich, dass Menschen an mir irrewerden. Aber wehe dem, der dazu beiträägt! 2 Es wäre besser für ihn, er würde mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen, als dass er auch nur einen dieser kleinen, unbedeutenden Menschen, die zu mir halten, an mir irremacht. 3a Seid wachsam gegen euch selbst!

'Was reden die Leute über mich? Für wen halten sie mich?', fragt Jesus eines Tages seine Jüngerinnen und Jünger. Nachdem ihm ein paar Antworten gegeben werden, fragt Jesus weiter: 'Und wer bin ich für euch - für dich und für dich?' Eine persönliche Frage, die eine persönliche Antwort erwartet, und die jemand nur dann beantworten kann, wenn sie oder er Jesus kennt - nicht nur vom Hörensagen.

Kennenlernen eines Menschen braucht Zeit, viel Zeit, aufmerksames Hören, Einfühlen, Sehen, Verstehen, ganzheitliches Erfahren und Erleben mit Herz und Hirn, vor allem mit Herz und Seele.

Die Autoren der Evangelien begeben sich der Frage auf die Spur: 'Wer ist Jesus von Nazareth?' Bevor sie mit dem Schreiben beginnen, befassen sie sich jahrelang mit dem, was ihnen über die Person des Menschen aus Nazareth und seine Gottesbotschaft erzählt wird. Sie beschäftigen sich mit der Frage: 'Wer ist Jesus für mich persönlich? Was bedeutet mir seine Gottesbotschaft? Was lerne ich von Jesus?' Nicht theoretisch, nicht wissenschaftlich, sondern ganzheitlich, existentiell setzen sie sich mit Jesus auseinander. In ihrem Herzen erwägen sie die Gottesbotschaft Jesu und nehmen sie in ihr Herz und ihre Seele auf. In inniger Verbindung leben sie mit Jesus. Sie lernen ihm zu vertrauen. Jesus lebt in ihnen. Wir können sagen, sie sind von Jesu Geist erfüllt. Sie lernen Jesu Gottesbotschaft in ihrem Leben umzusetzen. So machen sie täglich existentielle Erfahrungen mit IHM.

Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit der Frage: 'Wer ist Jesus für mich? Was bedeutet er und seine Gottesbotschaft mir persönlich?' Seit etwa 25 Jahren lese ich beinahe täglich in den Evangelien und ich höre sie, weil es diese Möglichkeit online gibt. Ich möchte Jesus und seine Gottesbotschaft kennenlernen und verstehen lernen, existentiell, ganzheitlich, immer näher, tiefer, inniger. Er ist mein Lehrer, DER Lehrer meines Lebens. Er leitet mich an, ihm mein Vertrauen zu schenken, ihm zu folgen, sein Schüler zu sein und von ihm und durch ihn das Reich Gottes Leben zu lernen.

Obige Stelle im Lukasevangelium spricht davon, an Jesus irrezuwerden und andere an Jesus irrezumachen und zu verunsichern.

Wer Christus erfährt als mütterlich und väterlich ewig Liebenden, unendlich Gütigen und Meschenfreundlichen, bedingungslos Barmherzigen und Vergebenden, äußerst Einfühlenden und Verstehenden, uneingeschränkt Sanftmütigen, Gewaltfreien und Friedvollen, wird für Christus entflammt, wird sich kaum irremachen lassen an Christus und andere nicht irremachen an IHM.

Das 'Wehe', die Drohung, Einschüchterung und Angstmache stammt nicht von Jesus. Er preist die glückselig und nennt die vor Gott richtig, die sanftmütig sind, d.h. die keine Gewalt anwenden. Jesus hat selbst gelebt, was er gesagt hat. Drohen, Einschüchtern, Angst machen sind Formen von Gewalt. Sie haben bei Jesus, der die Sprache der Liebe Gottes fließend spricht, keinen Platz.