Wenn die Liebe in allen alles ist
oder
Einmal ist alles gut

Lukasevangelium 13, 18-21 - Übersetzung: Hoffnung für alle

18 Jesus fragte seine Zuhörer: 'Womit kann ich Gottes Reich vergleichen? Wie soll ich es beschreiben? 19 Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten aussät. Das Samenkorn geht auf, wächst und wird zu einem Baum, in dessen Zweigen die Vögel ihre Nester bauen.' 20 Jesus fragte noch einmal: 'Womit soll ich Gottes Reich vergleichen? 21 Es ist wie ein Sauerteig, den eine Frau zum Brotbacken nimmt. Obwohl sie nur wenig davon unter eine große Menge Mehl mischt, ist am Ende alles durchsäuert.'

Wenn die Liebe in allen alles ist, dann ist das Reich Gottes vollendet. Dann ist alles gut. Für Liebe setzen wir ein: Güte, Menschlichkeit, Barmherzigkeit, Vergebung, Einfühlen, Verstehen, Sanftmut, gewaltfreie Kommunikation, Frieden, soziale Gerechtigkeit. Das Reich Gottes ist sowohl Gottes Werk und sein Geschenk an uns als auch Lern- und Reifungsprozess der Menschen. Das hat mit Selbsterlösung nichts zu tun. Denn Gott stellt uns zum Lernen des Reiches Gottes Jesus als Lehrer zur Seite, der uns das Reich Gottes vorlebt, und seinen Geist als inneren Lehrer. Jesus hat uns in seiner Gottesverkündigung, speziell in der Bergpredigt im Matthäus-Evangelium bzw. in der Feldrede im Lukasevangelium die Lerneinheiten zum Lernen des Reiches Gottes mitgeteilt. Gott gibt uns zum Reich Gottes Leben Lernen die Zeit, die Voraussetzungen und Fähigkeiten, die wir dazu brauchen. Die Vorstellung, dass Gott eines Tages den Schalter anklickt und das Reich Gottes ist vollendet da, ist einfältig. Und die Annahme 'Der Papa wirds schon richten', wie es in einem alten Wienerlied heißt, und wir können die Hände in den Schoß legen und brauchen nur darauf zu warten, geht weit fehl. Wir sind von Gott eingebunden in sein Erlösungswerk.

Der Augenblick wird kommen, dass die Liebe in allen alles ist und alles gut ist. Das war die große Hoffnung des Jesus von Nazareth. Davon spricht er auch in den Gleichnissen vom Senfkorn und vom Sauerteig. Aus dem Kleinen, Unscheinbaren wird das ganz Große.

Mit dieser Zuversicht hat Jesus gelebt und ist er gestorben. Wir lernen sie von, durch, mit und in ihm. Sie schenkt uns Kraft, Freude und Trost im Alltag unseres Lebens.