Unbedingtes Vertrauen zu Gott und Begeisterung, Lobpreis und Dank für Gott
Lukasevangelium 10, 21–24: wortgetreue Übersetzung aus dem griechischen Urtext
21 In eben der Stunde jubelte er in dem Geist heiligen und sagte: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du verborgen hast dieses vor Weisen und Klugen und enthüllt hast es Unmündigen; ja, Vater; denn so Wohlgefallen gewesen ist vor dir. 22 Alles mir ist übergeben worden von meinem Vater, und niemand weiß, wer ist der Sohn, wenn nicht der Vater, und wer ist der Vater, wenn nicht der Sohn und wem will der Sohn enthüllen. 23 Und sich gewendet habend zu den Jüngern für sich, sagte er: Selig die Augen sehenden, was ihr seht. 24 Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und nicht haben sie gesehen, und hören, was ihr hört, und nicht haben sie gehört.
Unbedingtes Vertrauen zu Gott und Begeisterung, Lobpreis und Dank für Gott waren die Säulen der Gottesbeziehung Jesu.
Verkopftes, vom Intellekt beherrschtes Denken kann Gott nicht erkennen, und seien Denkvermögen und wissenschaftliche Fähigkeiten in einem Menschen noch so ausgeprägt. Nur kindliches Urvertrauen und das kindliche Herz, das sich Menschen behalten, können Gottes unendliche Güte, Barmherzigkeit, Menschenfreundlichkeit, vergebende Liebe, grenzenlosen Frieden und absolute Gewaltfreiheit erahnen und erfahren.
Wer sich mit dem Urvertrauen eines Kindes in Gott fallen lässt, wird an sich in Alltagssituationen die Herrlichkeit Gottes schauen und seine wunderbaren Worte der Liebe in seinem Herzen vernehmen.
Von Augustinus von Hippo (354-430) wird erzählt, dass er zu der Zeit, als er das Buch über die Dreifaltigkeit Gottes vorbereitete, an einem Meeresstrand entlangging. Da erblickte er ein Kind, das eine kleine Grube im Sand gemacht hatte, mit einem Löffel Wasser aus dem Meer schöpfte und in die Grube goss. Als Augustinus das Kind fragte, was es da mache, antwortete es, es wolle mit dem Löffel das Meer in die Grube füllen. Augustinus erklärte ihm, das sei unmöglich, und lächelte über die Einfalt des Kindes. Das Kind erwiderte: 'Eher ist es mir möglich das fertigzubringen als für dich, in deinem Buch auch nur den kleinsten Teil der Geheimnisse der Dreifaltigkeit Gottes zu erklären.'
Meine Eltern waren in Sachen Gottesgelehrsamkeit nicht ausgebildet, aber in ihren Herzen lebte ein tiefes Vertrauen auf Gott und eine große Begeisterung für Gott. Aus dem folgten täglich Worte und Taten mütterlicher und väterlicher Güte zu uns Kindern. Nicht den tausend Predigten und den vielen religiösen Unterweisungen, die ich gehört habe, sondern meinen Eltern verdanke ich meine Freude an Gott und meine feste Verbundenheit mit Jesus.