Lobpreis Gottes

Lukasevangelium 1, 57–80

Der Lobpreis Gottes, der in diesem Text enthalten ist, stammt vom Verfasser des Evangeliums. Dazu hat er Anleihen genommen im Buch der Psalmen und anderen alltestamentlichen Schriften. Der Autor hat ihn dem Zacharias aus Israel, einem Tempelpriester, zugeschrieben. Zacharias ist der Vater von Johannes dem Täufer.

Lobpreis Gottes
Lobpreis Gottes

Klicke auf das Bild, um es zu vergrößern!

Mein persönliches Beten ist Gott loben und preisen und ihm danken:

Dreieiner Gott, ich lobe und preise dich!

Du bist nicht der Gott eines einzigen Volkes oder einer einzigen Religion. Du bist der Gott aller Völker, aller Rassen, aller Hautfarben, aller Religionen, aller Sprachen, aller Geschöpfe. Niemanden hebst du über die anderen. Du stellst keine Hierarchien und Rangordnungen auf. Das tun nur Menschen. Bei dir gibt es keine ersten, zweiten, keine weiteren und letzten Plätze. Die gibt es nur bei Menschen.

In deiner barmherzigen Liebe ist kein Groll, kein Hass, keine Feindschaft, sondern einzig Liebe, Liebe, ewige Liebe. Du bist eins mit deiner ganzen Schöpfung. Nichts Trennendes geht von dir aus. Wenn Menschen dir gleichgültig gegenüberstehen, dich ablehnen, auf dich zornig, wütend, dir feindlich gesinnt sind oder dich hassen, dann richten sie ihre Gleichgültigkeit, ihre Ablehung, ihren Zorn, ihren Hass, ihre Feindschaft auf irgendwelche verzerrte Bilder von dir. Sie haben von deiner unbedingten, allmächtigen Liebe noch nicht gehört oder sie noch nicht verstanden.

Mütterlich und väterlich ewig Liebender, du schenkst uns Jesus, deine Mensch gewordene Liebe, Güte und Barmherzigkeit.

Jesus, Kunde bringst du uns von Gott. Einer deiner vielen schönen Namen heißt "aufstrahlendes Licht aus der Höhe". Licht bringst du uns, die wir "in Finsternis sitzen und in Todesschatten" oder wie Martin Buber sagt: in "Todschattenschlucht". Du bringst das Licht des Vertrauens, der Hoffnung und der Liebe in unsere Angstwelten, in unsere seelischen Tiefs, in unsere Traurigkeiten, in unsere Bedrücktheit und Schwermut, in unsere Abgründe und Verzweiflungen.

Jesus, "unsere Schritte lenkst du auf den Weg des Schalom". Schalom bedeutet nicht nur Gegenteil von Krieg und Schweigen der Waffen, sondern Frieden in mir und nach außen, erfülltes Leben, Freude und Jubel, umfassendes Heil, Ganzheit, Wohlbefinden, kollektives Wohlergehen.

Jesus, mit einem Liedtext von Angelus Silesius (1657) lobpreise ich dich, du aufstrahlendes Licht aus der Höhe, und ich danke dir.

Jesus!
Ich will dich lieben, meine Stärke, ich will dich lieben, meine Zier; ich will dich lieben mit dem Werke und immerwährender Begier! Ich will dich lieben, schönstes Licht, bis mir das Herze bricht.

Jesus!
Ich will dich lieben, o mein Leben, als meinen allerbesten Freund; ich will dich lieben und erheben, solange mich dein Glanz bescheint; ich will dich lieben, Gottes Lamm, als meinen Bräutigam.

Jesus!
Ach, dass ich dich so spät erkannte, du hochgelobte Schönheit du, dass ich nicht eher mein dich nannte, du höchstes Gut und wahre Ruh; es ist mir leid, ich bin betrübt, dass ich so spät geliebt.

Jesus!
Ich lief verirrt und war verblendet, ich suchte dich und fand dich nicht; ich hatte mich von dir gewendet und liebte das geschaffne Licht. Nun aber ists durch dich geschehn, dass ich dich hab ersehn.

Jesus!
Ich danke dir, du wahre Sonne, dass mir dein Glanz hat Licht gebracht; ich danke dir, du Himmelswonne, dass du mich froh und frei gemacht; ich danke dir, du güldner Mund, dass du mich machst gesund.

Jesus!
Erhalte mich auf deinen Stegen und lass mich nicht mehr irregehn; lass meinen Fuß in deinen Wegen nicht straucheln oder stillestehn; erleucht mir Leib und Seele ganz, du starker Himmelsglanz.

Jesus!
Ich will dich lieben, meine Krone, ich will dich lieben, meinen Gott; ich will dich lieben ohne Lohne auch in der allergrößten Not; ich will dich lieben, schönstes Licht, bis mir das Herze bricht.