Jüngerinnen Jesu

Lukasevangelium 8, 1–3: Übersetzung Elberfelder Bibel und wortgetreue Übersetzung aus dem Griechischen

Jesus hatte Jünger und Jüngerinnen, Apostel und Apostelinnen. Das bezeugen die vier Evangelien. Einige Apostelinnen und Jüngerinnen sind namentlich genannt, viele andere nicht. Sie gingen mit Jesus, sahen und hörten, wie Jesus in Wort und Tat Gott verkündete, und lernten von ihm.

Lukas 8, 1-3.: "Und es geschah danach, dass er nacheinander Städte und Dörfer durchzog, indem er predigte und die gute Botschaft vom Reich Gottes verkündigte; und die Zwölf mit ihm, und einige Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren, und Johanna, die Frau des Chuza, des Verwalters (des) Herodes, und Susanna und viele andere, die ihnen mit ihrer Habe dienten."

Das Ökumenische Heiligenlexikon führt auch Marta und Maria aus Betanien als Jüngerinnen Jesu an. (Lukas 10, 38-42 und Johannes 11, 1ff)

Frauen folgten Jesus bis unter das Kreuz und bis zu seinem Grab.

Matthäus 27, 55f.: "Und es waren viele Frauen da, die von ferne zusahen; die waren Jesus aus Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient; unter ihnen war Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus und Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus."

Matthäus 27, 61: "Es waren aber dort Maria Magdalena und die andere Maria, die dem Grab gegenübersaßen."

Markus 15, 40f.: "Und es waren auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jakobus des Kleinen und des Joses, und Salome, die ihm nachgefolgt waren, als er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren."

Markus 15, 47: "Aber Maria Magdalena und Maria, die (Mutter) des Joses, sahen zu, wohin er gelegt wurde."

Lukas 23, 49: "Aber alle seine Bekannten standen weitab, auch die Frauen, die ihm von Galiläa nachgefolgt waren, und sahen dies."

Lukas 23, 55f.: "Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, und besahen die Gruft und wie sein Leib hineingelegt wurde. Als sie aber zurückgekehrt waren, bereiteten sie wohlriechende Öle und Salben; und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gebot."

Johannes 19, 25: "Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Klopas (Frau), und Maria Magdalena."

Frauen waren die ersten Zeuginnen und - von Jesus beauftragt - die ersten Verkünderinnen der Auferstehung Jesu.

Matthäus 28, 1-10: "Aber nach dem Sabbat, in der (Morgen)dämmerung des ersten Tages der Woche, kam Maria Magdalena und die andere Maria, um das Grab zu besehen. Und siehe, da geschah ein großes Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam aus dem Himmel herab, trat hinzu, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Ansehen aber war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee. Aber aus Furcht vor ihm bebten die Wächter und wurden wie Tote. Der Engel aber begann und sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Denn ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier, denn er ist auferweckt worden, wie er gesagt hat. Kommt her, seht die Stätte, wo er gelegen hat, und geht schnell hin und sagt seinen Jüngern, dass er von den Toten auferweckt worden ist! Und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. Und sie gingen schnell von der Gruft weg mit Furcht und großer Freude und liefen, es seinen Jüngern zu verkünden. Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten zu (ihm), umfassten seine Füße und warfen sich (vor ihm) nieder. Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin, verkündet meinen Brüdern, dass sie hingehen nach Galiläa! Und dort werden sie mich sehen."

Markus 16, 1-8: "Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die (Mutter) des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sie kommen sehr früh am ersten Tag der Woche zu der Gruft, als die Sonne aufgegangen war. Und sie sprachen zueinander: Wer wird uns den Stein von der Tür der Gruft wegwälzen? Und als sie aufblickten, sehen sie, dass der Stein zurückgewälzt ist; er war nämlich sehr groß. Und als sie in die Gruft eintraten, sahen sie einen jungen Mann zur Rechten sitzen, bekleidet mit einem weißen Gewand, und sie entsetzten sich. Er aber spricht zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferweckt worden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hingelegt hatten. Aber geht hin, sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er euch nach Galiläa vorausgeht! Dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von der Gruft. Denn Zittern und Bestürzung hatte sie ergriffen, und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich."

Markus 16, 9-14: "Als er aber früh am ersten Tag der Woche auferstanden war, erschien er zuerst der Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Die ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren und trauerten und weinten. Und als jene hörten, dass er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie nicht. Danach aber offenbarte er sich zweien von ihnen in anderer Gestalt unterwegs, als sie aufs Land gingen. Und jene gingen hin und verkündeten es den Übrigen; auch jenen glaubten sie nicht. Nachher offenbarte er sich den elf (Aposteln) selbst, als sie zu Tisch lagen, und schalt ihren Unglauben und ihre Herzenshärtigkeit, dass sie denen, die ihn auferweckt gesehen, nicht geglaubt hatten."

Lukas 24, 1-12: "An dem ersten Tag der Woche aber, ganz in der Frühe, kamen sie zu der Gruft und brachten die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten. Sie fanden aber den Stein von der Gruft weggewälzt; und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jesus nicht. Und es geschah, als sie darüber in Verlegenheit waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlendem Gewand bei ihnen. Als sie aber von Furcht erfüllt wurden und das Gesicht zur Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden unter den Toten? Er ist nicht hier, sondern ist auferweckt worden. Erinnert euch daran, wie er zu euch geredet hat, als er noch in Galiläa war, indem er sagte: Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen überliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen! Und sie erinnerten sich an seine Worte. Und sie kehrten von der Gruft zurück und verkündeten dies alles den elf (Aposteln) und den Übrigen allen. Es waren aber die Maria Magdalena und Johanna und Maria, des Jakobus (Mutter), und die Übrigen mit ihnen. Sie sagten dies zu den Aposteln. Und diese Reden schienen ihnen wie Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht. Petrus aber stand auf und lief zur Gruft; und als er sich hineinbeugt, sieht er nur die leinenen Tücher. Und er ging nach Hause und wunderte sich über das, was geschehen war."

Lukas 24, 13-35: Emmausjünger und Emmausjüngerin: Bei den beiden Emmausjüngern handelte es sich um das Ehepaar Kleopas (Klopas) und Maria.

Johannes 20, 1f.: "An dem ersten Tag der Woche aber kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zur Gruft und sieht den Stein von der Gruft weggenommen. Sie läuft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben."

Johannes 20, 11-18: "Maria aber stand draußen bei der Gruft und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich vornüber in die Gruft und sieht zwei Engel in weißen (Kleidern) dasitzen, einen bei dem Haupt und einen bei den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte. Und jene sagen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen und ich nicht weiß, wo sie ihn hingelegt haben. Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sieht Jesus dastehen; und sie wusste nicht, dass es Jesus war. Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast! Und ich werde ihn wegholen. Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni! - das heißt Lehrer. Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott! Maria Magdalena kommt und verkündet den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen! - und dass er dies zu ihr gesagt habe."

Schon in den Anfängen der Christenheit also waren Frauen bedeutsame Verkünderinnen Jesu und seiner Gottesbotschaft. Sonst wären sie in den Evangelien, die in einer patriarchalischen Welt von Männern verfasst wurden, nicht genannt.

Unzählige Frauen und Männer sind seit Jesus von Nazareth bis heute Jüngerinnen und Jünger Jesu geworden, zum allergrößten Teil Namenlose. Wer bewusst oder unbewusst in Jesu Schule geht und lernt Gottes Güte, Barmherzigkeit, Vergebung, Freude, Frieden und Geborgenheit an die Mitgeschöpfe weiterzugeben, ist Jüngerin und Jünger des Reiches Gottes, auch wenn sie/er sich nicht ausdrücklich so bezeichnet.