Heilung von krankmachender Religion

Lukasevangelium 14, 1-6 - Übersetzung: Elberfelder Bibel

1 Und es geschah, als er am Sabbat in das Haus eines der Obersten der Pharisäer kam, zu essen, dass sie auf ihn lauerten. 2 Und siehe, ein wassersüchtiger Mensch war vor ihm. 3 Und Jesus begann und sprach zu den Gesetzesgelehrten und Pharisäern und sagte: Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht? 4 Sie aber schwiegen. Und er fasste ihn an und heilte ihn und entließ ihn. 5 Und er sprach zu ihnen: Wer unter euch, dessen Sohn oder Ochs in einen Brunnen fällt, zieht ihn nicht sogleich heraus am Tag des Sabbats? 6 Und sie konnten ihm darauf nicht antworten.

Bei Wassersucht ist an Wassereinlagerungen (Ödeme) besonders häufig in den Beinen zu denken. In vielen Fällen ist die Ursache für geschwollene Beine Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Bei einer eingeschränkten Pumpfunktion des Herzens wird das Blut in den Gefäßen nicht mehr ausreichend weiterbefördert. Es kommt zu einem Rückstau in den Blutgefäßen, der bis in die kleinen Gefäße in Beinen und Füßen reichen kann. Durch den erhöhten Druck in den Gefäßen tritt Flüssigkeit ins umliegende Gewebe aus und führt dort zu Wassereinlagerungen (Ödemen). Herzschwäche kann organisch, aber auch psychisch bedingt sein. Wenn über einen langen Zeitraum Lasten auf der Seele liegen, kann dies zu einer ständigen Belastung des Herzens, in Fortdauer zu chronischer Schwächung des Herzens führen.

Wir denken vorrangig an Schuldgefühle, Schuld- und Sündenangst, die Seele und in der Folge Körperorgane, beispielsweise das Herz belasten.

Angstmachende, von Menschen erfundene Bilder von Gott, zum Beispiel vom Gesetzesgott, der über 600 Gebote und Verbote und dazu 2000 weitere Bestimmungen erlässt, ihre Einhaltung wie ein Spitzel oder Spion peinlich genau überwacht und bei Nichteinhaltung anklagt, droht, Strafen verhängt und ins ewige Höllenfeuer verdammt, lösen unweigerlich andauernde Ängste aus. Wenn angstmachende Bilder von Gott schon in der frühen Kindheit eingepflanzt werden, führt dies oft zu lebenslangen Ängsten bis hin zu schweren Angstneurosen und Depressionen, die sich auch körperlich - wie etwa in einer Schwächung des Herzens - auswirken können.

Jesus hat sehr zum Mißfallen der religiösen Führer und Gesetzeslehrer viele durch Religion Krankgemachte vom einengenden, angstmachenden, richtenden und verurteilenden Bild des Gesetzesgottes befreit und sie zum Vertrauen auf den befreienden Gott der unendlichen Güte, grenzenlosen Barmherzigkeit und bedingungslosen Vergebung geführt, vor dem niemand Angst haben muss, sondern zu dem jeder mit seinen Ängsten, Schuldgefühlen und Schuldängsten, Sorgen und Nöten kommen kann und bei dem jeder Befreiung, Schutz, Sicherheit und unaufhörliches Gehalten- und Getragensein findet.