Die Tage des Menschensohnes

Lukasevangelium 17, 22–37 - Übersetzung: Elberfelder Bibel

22 Er sprach aber zu den üngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen der Tage des Sohnes des Menschen zu sehen, und ihr werdet (ihn) nicht sehen. 23 Und man wird zu euch sagen: Siehe dort!, oder: Siehe hier! Geht nicht hin, folgt auch nicht! 24 Denn wie der Blitz blitzend leuchtet von einem (Ende) unter dem Himmel bis zum anderen (Ende) unter dem Himmel, so wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tag. 25 Vorher aber muss er vieles leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. 26 Und wie es in den Tagen Noahs geschah, so wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: 27 Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging und die Flut kam und alle umbrachte. 28 Ebenso auch, wie es geschah in den Tagen Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 29 an dem Tag aber, da Lot von Sodom hinausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. 30 Ebenso wird es an dem Tag sein, da der Sohn des Menschen offenbart wird. 31 An jenem Tag - wer auf dem Dach sein wird und sein Gerät im Haus hat, der steige nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Feld ist, wende sich ebenso wenig zurück. 32 Denkt an Lots Frau! 33 Wer sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer es verliert, wird es erhalten. 34 Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bett sein; einer wird genommen und der andere gelassen werden. 35-36 Zwei werden zusammen mahlen; die eine wird genommen, die andere gelassen werden. 37 Und sie antworten und sagen zu ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da sammeln sich auch die Adler.

Das ist mein Vertrauen:

Immer wenn ich eine Stelle im Evangelium lese, mache ich mir bewusst, wer mich anspricht. Es ist der dreieine Gott - der Abba-Gott, Christus und der Geist Gottes. Der ewig Gegenwärtige, der zu mir sagt: Ich bin bei dir alle Tage. Inwendig ist er in mir, in meinem Herzen, meiner Seele, er lebt in meinem Lebenshaus. Nie verlässt er mich, niemals geht er fort von mir. Durch alle Freude, alle Sorgen und Ängste, Traurigkeiten und alles Leid, durch alle Höhen, Tiefen und Abgründe meines Lebens geht er mit mir. Er hält mich und trägt mich wie eine Mutter ihr Kind und lässt mich nie aus seinen Händen fallen. Er ist der mütterlich und väterlich voraussetzungslos Liebende, Gütige und Menschenfreundliche, der bedingungslos Barmherzige und Vergebende, der ganz Einfühlende und Verstehende, der grenzenlos Sanftmütige, Gewaltfreie und Friedvolle. Seine Worte an mich sind Liebesbotschaft, Freudenbotschaft, Hoffnungsbotschaft, Aufrichtungsbotschaft, Trostbotschaft, Rettungsbotschaft, niemals Angstbotschaft, Drohbotschaft und Strafpredigt.

Alle Tage meines Lebens sind Tage des Menschensohnes Jesus. Sie sind ausgefüllt von seinem Licht, seiner Güte, seiner Freude und seinem Frieden. Er lässt mich nicht verlorengehen. Wie ein guter Hirte sein sich verlaufenes Schäfchen heimbringt, trägt er auch mich immer heim zu seinem und meinem Abba-Gott. Der Menschensohn Jesus ist mein ständiger geduldiger Lehrer. Er hilft mir, Selbst- und Nächstenliebe, Güte, Menschlichkeit, Barmherzigkeit, Vergeben, Einfühlen, Verstehen, Sanftmut, gewaltfreie Kommunikation und Frieden zu lernen. Er schenkt mir unaufhörlich Zeit, in meinem Lernen mich zu entwickeln, zu wachsen und zu reifen.

Was ich für mich glaube und hoffe, glaube und hoffe ich für alle Menschen.

Apfelbäumchen pflanzen
Apfelbäumchen pflanzen

An Spekulationen über den 'Weltuntergang' beteilige ich mich nicht. Ich lerne in Gelassenheit zu leben nach einem angeblichen Zitat Martin Luthers: 'Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.'

Was mein persönliches irdisches Ende betrifft, hoffe und vertraue ich, dass mir mein Leben gewandelt, nicht genommen wird, und dass ich glückselig Christus schauen werde in seiner ewigen Herrlichkeit.

'Wir wollen euch aber, Brüder und Schwestern, nicht im Ungewissen lassen über die, die da schlafen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die, die da entschlafen sind, durch Jesus mit ihm führen.' (1. Thessalonicher 4, 13-14)