Macht der Liebe

Matthäusevangelium 10, 1-15

Das war kein Formalakt im Sinne einer Amtsübergabe womöglich noch mit Amts- und Gehorsamseid, als Jesus seinen Schülerinnen und Schülern die Vollmacht gab, Besessene und unter allen möglichen Schwächen und Gebrechen Leidende zu heilen.

Die Schülerinnen und Schüler Jesu hörten und sahen, wie Jesus mit der Macht der Liebe Gott verkündete, mit der Macht der Liebe Menschen begegnete und sie mit der Macht der Liebe von ihren Leiden und Schwächen heilte. Auch Frauen sprach Jesus an mit ihm zu gehen. Und Frauen gingen mit ihm; in der patriarchalen Gesellschaft jener Zeit jedoch wurden sie nicht erwähnt, sie galten in der Männerherrschaft nichts.

"Vollmacht geben" ist auch nicht der richtige Ausdruck für das, was damals geschah. Die Schülerinnen und Schüler Jesu fingen Feuer, Freude und Begeisterung für die Gottesverkündigung Jesu in Wort und Tat. "Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über", dieses Sprichwort traf auf sie zu. In ihrer Begeistering sagten sie: "Wir können nicht schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben." Sie wollten und konnten nicht für sich behalten, was Jesus ihnen vorgelebt hatte. Sie wollten es auch selbst tun.

Jesus hat ihnen Mut zugesprochen und Vertrauen: Ja, geht zu den Menschen, Gottes Geist befähigt euch dazu! Geht so wie ich mit der Macht der Liebe zu den Menschen! Erzählt ihnen so wie ich mit der Macht der Liebe von Gott, begegnet ihnen so wie ich mit der Macht der Liebe und steht ihnen bei so wie ich und heilt sie von ihren Schwächen, ihrer Entkräftung, ihrer Erschöpfung, ihren Ängsten, ihren Traurigkeiten und ihrer Zerschlagenheit so wie ich mit der Macht der Liebe.

So wie ihr für das, was ihr von mir gelernt habt, nicht bezahlen musstet, so nehmt auch kein Geld dafür, wenn ihr das den Menschen gebt, was ihr von mir gelernt habt. Lebt bescheiden, beschränkt euch auf das Lebensnotwendige; denn Geld und Gut beschweren euch nur, machen eure Füße müde und euren Geist matt auf dem Weg der Gottesverkündigung in Wort und Tat. Gott gibt euch zur rechten Zeit, was ihr zum Leben wirklich braucht.

Mit dem Schalom Gottes im Herzen geht zu den Menschen und schenkt ihnen den Schalom Gottes.

Wenn Menschen nichts hören wollen von euch, seid nicht traurig, hegt keinen Groll gegen sie, bedrängt sie nicht, denkt gut über sie, segnet sie und stellt sie unter Gottes Schutz. Gott allein kennt die rechte Zeit, wann ihr Herz reif ist für die Aufnahme seines Wortes.

Jesus sagt uns: Damals habe ich meine Schülerinnen und Schüler ermutigt für ihre Gottesverkündigung in Wort und Tat. Heute spreche ich euch Mut zu und sage euch: Gottes Geist macht es möglich, in eurem alltäglichen Leben in eurem Umfeld mit der Macht der Liebe den Menschen zu begegnen. Dann werden durch euch Wunder der Macht der Liebe geschehen, so wie sie zu jener Zeit geschehen sind.