Die verändernde Wirkung des Betens

Matthäusevangelium 7, 7–11

Der dänische Philosoph, Theologe und Schriftsteller Sören Kierkegaard prägte das weise Wort: "Das Gebet verändert Gott nicht, aber es verändert denjenigen, der betet."

Jesus sagte: "Euer himmlischer Vater weiß, was ihr braucht" (Matthäus 6, 32b). Gott weiß, was wir WIRKLICH brauchen, und er entält uns nicht vor, was wir WIRKLICH brauchen. Zur rechten Zeit gibt uns Gott das Rechte. Gott macht ein für allemal alles bestens und braucht daher nichts zu ändern.

Gott ist kein Herr, der sich schön bitten und durch andauerndes Bitten und Flehen erweichen lässt. Wenn wir Gott um Erfüllung unserer Wünsche und Bedürfnisse bitten, versuchen wir Gott zu unserem Handlanger und Erfüllungsgehilfen zu machen und wir sprechen ihm ab zu wissen, was für uns gut ist. Wir tun dann gerade so, als ob wir besser wüssten als Gott, was für uns gut ist.

Ist dann Beten ohnehin sinnlos?

Keinesfalls! Wir folgen der Weisheit Kierkegaards "Das Gebet verändert Gott nicht, aber es verändert denjenigen, der betet." Beten hat verändernde Macht auf den Betenden.

Unser persönliches Beten ist Lobpreis auf Gott und Dank an Gott. Wir preisen Gott, dass er alles gut macht, und wir danken ihm für das perfekte Timing: Er gibt uns zur richtigen Zeit, was wir WIRKLICH brauchen für Körper, Geist und Seele.

Aus persönlicher Erfahrung wissen wir, dass Gott zu loben, ihn zu preisen und ihm zu danken machtvolle Wirkung hat.

Beten schafft und stärkt unser Urvertrauen auf Gott. Das ist die vorderste Wirksamkeit des Betens. Vertrauen ist befreiend. Es erlöst von Unsicherheit, nimmt Angst von uns weg, schenkt große Hoffnung und Zuversicht. Es gibt Gelassenheit. Es führt uns heraus aus dem Festhalten, aus Verkrampfung und Zwängen und gibt uns Kraft zum Loslassen.

Beten schenkt uns das wieder, was wir als kleine Kinder erlebt haben, als wir uns glücklich, sicher, beschützt, geborgen, gehalten, getragen und umgeben von mütterlicher und väterlicher Liebe und Fürsorge gefühlt haben.